LAX-Täter schreibt von "bewusster Entscheidung" Flughafen-Schütze wollte mehr Opfer
03.11.2013, 06:41 Uhr
Die Ermittler im Fall der Schießerei auf dem Flughafen von Los Angeles gehen davon aus, dass die Tat vorsätzlich durchgeführt wurde. Damit droht dem 23-Jährigen die Todesstrafe wegen Mordes. Das Motiv des Mannes gewinnt derweil an Konturen.
Der Flughafen-Schütze von Los Angeles hatte es bei seiner Attacke gezielt auf Sicherheitsbeamte abgesehen. Das geht nach Angaben der Bundespolizei FBI aus einer handschriftlichen Notiz hervor, die der 23-Jährige bei der Schießerei auf dem drittgrößten Airport der USA bei sich trug. Darin habe der junge Mann von einer "bewussten Entscheidung" gesprochen, "viele" Mitarbeiter der Transportsicherheitsbehörde TSA zu töten, teilte ein leitender FBI-Beamter mit. Er wolle "Furcht in ihren verräterischen Gemütern" auslösen, hieß es in der Notiz.

Der Todesschütze von Los Angeles wurde von der Polizei gefasst, er liegt schwer verletzt im Krankenhaus.
(Foto: AP)
Der Todesschütze vom Flughafen muss sich wegen des Mordes vor Gericht verantworten. Staatsanwalt Andre Birotte teilte mit, seine Behörde gehe davon aus, dass es sich um eine vorsätzliche Tat handele. Damit könnte dem 23-Jährigen, der derzeit schwer verletzt im Krankenhaus liegt, im Fall eines Schuldspruches die Todesstrafe drohen.
Die Polizei hatte den Mann mit mehreren Schüssen überwältigt, nachdem er am Freitagmorgen im Terminal 3 mit einem Sturmgewehr einen 39-jährigen Beamten der US-Verkehsrsicherheitsbehörde TSA getötet hatte. Zwei TSA-Kollegen sowie ein Passagier wurden bei der Attacke verletzt.
Als mögliches Tatmotiv gilt Hass auf die Behörde. Medienberichten zufolge wurde in einer Tasche, die der Schütze bei sich trug, ein handschriftlicher Brief gefunden. Darin habe der junge Mann von einer "bewussten Entscheidung" gesprochen, zu versuchen mehrere TSA-Mitarbeiter zu töten. Er wolle "Furcht in ihren verräterischen Köpfen" auslösen, hieß es der "Washington Post" zufolge in dem Schreiben weiter. Die schnelle Festnahme des Schützen verhinderte offenbar ein Massaker. Die Zeitung berichtete weiter, Ciancia habe seinem jüngeren Bruder mitgeteilt, dass er sich etwas antun wolle. Sein Vater habe daraufhin die Polizei eingeschaltet, die den 23-Jährigen in seiner Wohnung in Los Angeles aber nicht antrafen.
Der Schütze hatte sich nach Angaben der Bundespolizei FBI mit der Waffe in der Tasche einer Sicherheitskontrolle im Terminal genähert und dann mehrere Male auf den uniformierten TSA-Mitarbeiter gefeuert. Danach habe er eine nahe gelegene Rolltreppe betreten und noch einmal auf den Mann geschossen.
Bei seinem Opfer handelt es sich um den 39-jährigen Sicherheitsagenten Gerardo Hernandez. Er ist der erste Mitarbeiter der TSA, der ihm Dienst getötet wurde, seit die Behörde im Gefolge der Terroranschläge vom 11. September 2001 gegründet wurde. Nach Angaben des Bürgermeisters von Los Angeles, Eric Garcetti, hatte der Schütze bei seiner Festnahme noch mehr als hundert Patronen besessen.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP