Verkehrschaos am Samstag? Frostiger Wintereinbruch steht bevor
25.12.2014, 13:01 Uhr
Vergeblich hoffen die meisten noch auf winterliche weiße Feiertage. Der lang ersehnte Wintereinbruch kommt mit ein wenig Verspätung am Wochenende. Dann allerdings kann es sein, dass Frost und Schneeverwehungen zu einem Verkehrschaos führen.
ntv.de: Björn, mit dem Schnee an Heiligabend ist es ja nichts geworden. Aber jetzt soll der Winter doch auf Touren kommen?
Björn Alexander: Das wird so sein. Und gerade der Samstag könnte es richtig in sich haben. Am wohl intensivsten Reisetag in diesen Winterferien könnte es zu teilweise chaotischen Verhältnissen auf unseren Straßen kommen.
Was heißt das genau?
Am Samstag könnte ein Schneetief von Westen her zu uns rein ziehen. Gleichzeitig frischt der Wind mitunter stark bis stürmisch auf, so dass auch Schneeverwehungen mit entsprechenden Verkehrsbehinderungen nicht auszuschließen sind.
Oh je.
Allerdings gibt es beim genauen Ablauf des Samstag noch große Unsicherheiten bei den Modellen. Da gibt es einerseits die Variante, die uns das europäische Wettermodell derzeitig anbietet: das Tief zieht von Benelux heran und bringt in der Mitte und im Süden teilweise intensive Schneefälle, die nur vorübergehend mal im Flachland in der Nähe zu Benelux mal in Regen übergehen könnten. Außerdem würde demnach der Wind in diesen Regionen für Schneeverwehungen sorgen.
Welche Gebiete wären genau betroffen?
Von NRW bis herüber nach Thüringen und Sachsen und dann südwärts. Da am Samstag in den Urlaubsregionen in den Skigebieten Bettenwechsel ist, wären wohl Megastaus die eine der Folgen. - Dieses Szenario wäre bei den uns vorliegenden Wettermodellen allerdings das ungünstigste Szenario.
Was machen denn eure anderen Modelle?
Das Modell des britischen Wetterdienstes sieht das ganz anders - zumindest wären Schnee und Glätte ein kleinräumigeres Problem. Das Tief zöge nämlich viel weiter südlich und der Schneefall würde sich auf den Süden Deutschlands und den Alpenraum beschränken.
Dort kann man damit auch wohl wirklich besser umgehen als in Köln oder im Ruhrgebiet. Gibt es noch weitere Berechnungen?
Ja. Die dritte Variante ist in diesem Fall das amerikanischen Wettermodell. Danach würde es vor allem von der Mitte südwärts mäßig oder leicht, aber länger anhaltend schneien. Allerdings hätten auch bei diesem Szenario die Winterdienste auf den Straßen dort jede Menge zu tun. - Für jeden Meteorologen und Wetterinteressierten bereits in diesen Stunden eine hochgradig spannende Sache.
Bei so vielen Möglichkeiten: lohnt es sich dann überhaupt die Reise eventuell anders zu planen?
Das ist natürlich schwer zu sagen. Zumal es meist ja auch nicht so ohne Weiteres möglich ist. Fakt ist aber: sollte es die heftigere Variante geben, dann drohen kilometerlange Staus. Der Autotank sollte also möglichst voll sein und gegebenenfalls sollten auch Decken oder heiße Getränke griffbereit sein. - Auf der anderen Seite bedeutet der Umschwung zu winterlichem Wetter aber auch, dass es in den Skigebieten selber endlich mal nennenswerten Neuschnee geben wird.
Und auch abseits der Berge könnte es ja schneien, oder?
Das Potenzial ist da. Nur im Norden und Nordosten dürfte es am Wochenende definitiv trocken bleiben. Jedoch könnte sich das am Montag ändern. Denn dann deuten die Modelle ein weiteres, kleines Tief an, das uns von Nord nach Süd mit zeitweiligem Schneefall überquert. Auch Schneeverwehungen sind durch den teilweise stürmischen Wind weiterhin möglich.
Was machen die Temperaturen?
Die schwenken um in Richtung Frost. Am Montag sind es beispielsweise meist nur noch Tageshöchstwerte zwischen minus 7 und plus 2 Grad. Nachts ist es dann eh überall frostig und gebietsweise glatt.
Wo wird es denn am kältesten?
Überall dort, wo Schnee liegt und es nachts aufklart, müssen wir uns auf mäßigen bis strengen Frost, also auch auf unter minus 10 Grad einstellen. Kurzum: der Winter kommt und wird vorerst auch bleiben.
Quelle: ntv.de