Meuterei in brasilianischem Knast Gefängnisinsassen enthaupten Mithäftlinge
25.08.2014, 11:05 UhrSchlechtes Essen, dreckige Unterkünfte, Überbelegung - in vielen Gefängnissen Brasiliens sind die Haftbedingungen dürftig. In Cascavel kommt es deshalb zu einer blutigen Revolte. Hinter der Meuterei steckt offenbar ein mächtiges Verbrechersyndikat.

In brasilianischen Gefängnissen kommt es immer wieder zu Aufständen, wie hier in Aracaju.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Bei einer schweren Meuterei in einem überfüllten brasilianischen Gefängnis hat es vier Tote gegeben, wobei zwei von ihnen geköpft worden seien. Nach Angaben der Polizei wurden zudem zwei Wärter von den meuternden Häftlingen in der Haftanstalt von Cascavel im südlichen Bundesstaat Paraná als Geiseln genommen. Demnach übernahmen etwa 800 Gefangene die Kontrolle über rund 80 Prozent der Haftanstalt.
Hinter der Meuterei steckt offenbar die kriminelle Organisation Primeiro Comando da Capital, wie die Zeitung "Folha de São Paulo" berichtet. Das Verbrechersyndikat aus São Paulo gilt als eine der mächtigsten Gangs des Landes und hat schon mehrfach blutige Gefängnisrevolten angezettelt.
Vertreter der Strafvollzugsbehörden sagten dem Portal "G1", die Gefangenen hätten gemeutert, um besseres Essen und saubere Unterkünfte zu erzwingen. Es sei schwer zu sagen, wie lange die derzeitige Situation noch anhalten werde. In dem Gefängnis sind rund 1140 Menschen untergebracht. In Brasilien sitzt rund eine halbe Million Menschen in Haft. Viele Gefängnisse sind hoffnungslos überfüllt, weshalb es immer wieder zu Aufständen kommt.
Quelle: ntv.de, cri/AFP/dpa