Panorama

Katastrophengebiet in Japan Helfer finden Millionen

In den japanischen Tsunami-Regionen wird Bargeld in Millionenhöhe gefunden. Täglich werden Hunderte Wertgegenstände bei der Polizei abgegeben, darunter Tresore und Portemonnaies.

Masahiro Igawa sucht in Minami Soma in der Präfektur Fukushima nach Opfer der Katastrophe vom 11. März.

Masahiro Igawa sucht in Minami Soma in der Präfektur Fukushima nach Opfer der Katastrophe vom 11. März.

(Foto: AP)

Bei Aufräumarbeiten in den Trümmern der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe in Japan sind hohe Geldbeträge und andere Wertgegenstände entdeckt worden. Rettungskräfte und Überlebende würden täglich Bargeld, Tresore und Vermögenswerte bei örtlichen Polizeistellen abgeben, sagte ein Sprecher der Polizei in der Präfektur Miyagi, die besonders stark von der Katastrophe getroffen wurde.

Es sei schwierig, den Gesamtbetrag zu schätzen, allein an Bargeld wurden laut der Nachrichtenagentur Kyodo aber inzwischen mehrere dutzend Millionen Yen (mehrere hunderttausend Euro) den Behörden in den Präfekturen Miyagi und Iwate übergeben.

Nach japanischem Recht dürfen Finder die Beträge behalten, wenn sich der Eigentümer binnen drei Monaten nicht meldet. Der Leiter des japanischen Instituts zur Katastrophenprävention, Takehiko Yamamura, forderte von der Regierung, diesen Zeitraum für die Region Tohoku zu verlängern, zu der Miyagi und Iwate gehören. Zudem solle die Polizei die Erlaubnis bekommen, gefundene Tresore zu öffnen, um die Besitzer zu identifizieren.

Jüngst hatte ein 69-jähriger Mann sich beim Polizeiposten der Stadt Ishinomaki in Miyagi mit einer schwarzen Tasche gemeldet, die er in seinem Haus nach der Flutwelle gefunden hatte, wie Kyodo berichtete. Er enthielt 100.000 Yen (rund 800 Euro) in bar und den Führerschein einer Frau, die so ermittelt werden konnte. Laut der Polizei in Miyagi konnten bisher jedoch nur rund 10 Prozent der Eigentümer gefundener Geldbeträge und Wertsachen ausfindig gemacht werden. "Ohne Dokumente ist es unmöglich, sie zu identifizieren", sagte ein Polizist.

Japaner gelten als besonders gewissenhaft bei der Rückgabe verlorener Portemonnaies oder Taschen. Nach der Erdbebenkatastrophe wurden aber auch vereinzelt Fälle von Plünderungen in verwüsteten Gebieten gemeldet, die von ihren Bewohnern verlassen worden waren.

Quelle: ntv.de, AFP

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