Panorama

Zehntausende Menschen evakuiert IWF will Pakistan helfen

Sicherheitskräfte werden Lebensmittel aus dem Helikopter ab. Den von den Fluten eingeschlossenen Menschen fehlt es an Allem.

Sicherheitskräfte werden Lebensmittel aus dem Helikopter ab. Den von den Fluten eingeschlossenen Menschen fehlt es an Allem.

(Foto: dpa)

Während wegen der Flut in Pakistan weiter ganze Städte und Dörfer evakuiert werden müssen, will der Internationale Währungsfonds dem Land unter die Arme greifen. Kommende Woche soll über weitere Hilfen beraten werden.

Angesichts der verheerenden Folgen der Jahrhundertflut in Pakistan wird der Internationale Währungsfonds (IWF) kommende Woche mit der pakistanischen Regierung über weitere Hilfen beraten. In einer Mitteilung des IWF hieß es, bei dem Treffen in Washington sollten die Auswirkungen der Überschwemmungen auf die Volkswirtschaft beurteilt werden.

Die pakistanische "Daily Times" schrieb, Finanzminister Abdul Hafeez Shaikh wolle den IWF bei dem Treffen voraussichtlich ersuchen, das im Jahr 2008 gewährte Darlehen von 10 Milliarden Dollar umzustrukturieren oder neue Finanzierungsmodelle zu prüfen.

Wiederaufbau kostet Milliarden

Die Flutschäden sind riesig. Wie die britische BBC berichtete, könnten sich die Wiederaufbaukosten nach einer Schätzung der Regierung in Islamabad auf 15 Milliarden Dollar (11,6 Milliarden Euro) belaufen. Der pakistanische Premierminister Yousuf Raza Gilani kündigte derweil für Dienstag ein Treffen zur Gesundheitslage an. Es sollen auch Pläne und Maßnahmen zur Verhinderung des Ausbruchs von Krankheiten und Seuchen erörtert werden.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle will sich bei Vertretern deutscher Hilfsorganisationen über die bislang geleistete deutsche Unterstützung informieren. Vom Militärflughafen Geilenkirchen in Nordrhein-Westfalen ist eine NATO-Frachtmaschine mit Hilfsgütern nach Pakistan gestartet. An Bord sind Generatoren, Wasserpumpen und Zelte. Die Lieferungen erfolgten in Absprache mit den pakistanischen Behörden, so die NATO. Die Güter habe die Slowakei gespendet.

Zehntausende Menschen evakuiert

Menschen fliehen vor den Fluten - vor allem in Südpakistan spitzt sich die Lage zu.

Menschen fliehen vor den Fluten - vor allem in Südpakistan spitzt sich die Lage zu.

(Foto: REUTERS)

In den Hochwassergebieten der südpakistanischen Provinz Sindh spitzt sich unterdessen die Lage weiter zu. Die Behörden versuchten, die Bewohner einer ganzen Stadt vor drohenden Überschwemmungen in Sicherheit zu bringen. Die meisten der rund 100.000 Einwohner der Stadt Shahdadkot sowie der umliegenden Dörfer seien inzwischen an sicheren Orten, sagte der Minister für Bewässerung der Provinzregierung, Jam Saifullah Dharejo. Bei der am Samstagabend gestarteten Aktion handele es sich um eine Vorsichtsmaßnahme, da Nebenarme und Zuflüsse des Indus-Flusses angeschwollen seien.

Mehrere Dörfer rund um Shahdadkot wurden den Angaben zufolge bereits überschwemmt. "Der Wasserspiegel am Fluss Indus steigt und mindestens zwei Bezirke sind in Gefahr", sagte ein Sprecher der örtlichen Katastrophenbehörde. Helfer seien an mehreren kritischen Stellen im Einsatz, um den Bruch von Deichen zu verhindern.

Flüchtlinge verlieren oft alles

Nach Meinung von Experten werden die Wassermassen in den nächsten Tagen zurückgehen. Eine Entwarnung ist das aber noch nicht. Die Flüchtlinge würden bei ihrer Rückkehr sehr wenig vorfinden, da das Wasser Häuser, Straßen und die Ernte fortgespült habe. Die Katastrophe betrifft etwa ein Fünftel des Staatsgebietes. Rund 20 Millionen Menschen seien in irgendeiner Weise von der Flutkatastrophe betroffen, mindestens 6 Millionen seien obdachlos. Rund 1500 Menschen kamen durch die Flutkatastrophe bislang ums Leben.

Die Weltgemeinschaft hat Pakistan bei einer der Vereinten Nationen mehr Hilfe zugesagt. Die UN hatten gefordert, im kommenden Vierteljahr mindestens 460 Millionen Dollar (357 Millionen Euro) für die Versorgung der Flutopfer bereitzustellen.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa/rts

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