Millionenhilfen vom Staat Japan eröffnet Jagd auf Wale
19.11.2009, 11:20 UhrUngeachtet von Protesten ist eine japanische Walfangflotte nach Angaben von Umweltschützern in die Antarktis ausgelaufen. Sie werden wie alljährlich rund fünf Monate unterwegs sein, um in der Nähe der Antarktis mehrere hundert Wale zu erlegen.
Aktivisten von Greenpeace entrollten nach vor dem Fabrikschiff "Nisshin Maru" ein Transparent mit dem "Yes We Can"-Slogan von US-Präsident Barack Obama und forderten Japans neuen Premier Yukio Hatoyama und Obama auf, sich für ein Ende des Walfangs einzusetzen. Die Umweltschutzgruppe hofft, dass Hatoyama seinem Wahlversprechen, Verschwendung von Steuergeldern zu bekämpfen, nachkommt und den sogenannten wissenschaftlichen Walfang einstellt.
Japan nutzt Schlupfloch
"Die neue japanische Regierung hat ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Das ist peinlich, denn wer ein Lippenbekenntnis gegen die Verschwendung von Steuergeldern und für das Aufbrechen ultranationaler Seilschaften abgibt, kommt am Walfang nicht vorbei", kommentierte Meeresbiologe Thilo Maack von Greenpeace den Beginn der antarktischen Fangsaison. Der Walfang wird mit umgerechnet rund sechs Millionen Euro vom japanischen Staat bezuschusst. Die Umweltschutzgruppe hegt die Hoffnung, dass es die letzte Fahrt für die japanische Fangflotte sein wird.
Japan nutzt eine Ausnahme des 1986 verhängten Walfangmoratoriums, das die Jagd zu wissenschaftlichen Zwecken erlaubt. Diese Deklarierung werten die Walschutznationen allerdings als vorgeschoben. Nach japanischer Darstellung hat das Verbot des kommerziellen Walfangs zu einer deutlichen Erholung der Population bestimmter Walarten geführt, insbesondere der Zwergwale. Nach Angaben von Greenpeace hat Japan im Rahmen des wissenschaftlichen Walfangs in den vergangenen 22 Jahren bereits mehr als 9000 Zwergwale getötet.
Quelle: ntv.de, dpa