Panorama

Regierung kündigt Millionen-Investition an Japan will Fukushima-Wasser entsorgen

Tanks mit verstrahltem Wasser im AKW Fukushima haben Lecks.

Tanks mit verstrahltem Wasser im AKW Fukushima haben Lecks.

(Foto: REUTERS)

Medienwirksam verkündet die japanische Regierung mit Hunderten Millionen Euro verseuchtes Wasser im havarierten Atomkraftwerk Fukushima zu entsorgen. Das dürfte auch die Chancen Tokios bei der Vergabe der Olympischen Spiele erhöhen.

Die japanische Regierung pumpt wieder Hunderte von Millionen an Steuergeldern in die Atomruine Fukushima. Wie ein Sprecher der Regierung bekanntgab, sollen 47 Milliarden Yen (360 Millionen Euro) investiert werden, um die zunehmenden Mengen hochgradig verseuchten Wassers in der Atomanlage zu entsorgen, das zur Kühlung der Reaktoren laufend eingepumpt wird. Gleichzeitig sickert Grundwasser in die Reaktorkeller und vermischt sich dort mit dem verstrahlten Kühlwasser.

Kürzlich waren rund 300 Tonnen aus einem der vielen hastig aufgestellten Tanks zur Lagerung der zunehmenden Mengen an verseuchtem Wasser ausgelaufen. Viele der Tanks bestehen aus zusammengeschraubten Stahlplatten.

Auch neben anderen Tanks wurden teils tödliche Strahlenbelastungen gemessen. Die Atomaufsicht räumte ein, dass vorherige Messungen unzulänglich gewesen waren. Die Regierung erwägt nun unter anderem, das System zur Dekontaminierung von Wasser zur Kühlung der beschädigten Reaktoren zu verbessern.

Die Probleme in der Atomruine können nach den Worten von Regierungschef Shinzo Abe nicht mehr länger allein dem Atomkonzern Tepco überlassen werden. Dass die Regierung nun medienwirksam verkündet, eingreifen zu wollen, passiert just wenige Tage vor der Entscheidung über die Vergabe der Olympischen Spiele 2020. Tokio befürchtet, dass das Desaster in Fukushima seine Chancen gegenüber den beiden Mitbewerbern Istanbul und Madrid schmälern könnte. Das AKW war bei einem Erdbeben und Tsunami am 11. März 2011 havariert.

Quelle: ntv.de, dpa

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