"Kleine Portion Demut" Japaner haben den besten Whisky
04.11.2014, 09:56 Uhr
(Foto: REUTERS)
Harte Zeiten für die Schotten: Erst scheitert die Abstimmung über die Unabhängigkeit. Nun kassiert das stolze Volk den nächsten Nackenschlag. So soll der aktuell beste Whisky aus Japan kommen. Das meint ausgerechnet ein Brite.
Die Auszeichnung eines renommierten britischen Experten für den weltbesten Whisky ist erstmals nach Japan gegangen. Der Yamazaki Single Malt Sherry Cask 2013 erreichte in der "Jim Murray's Whisky Bible" den Rekordwert von 97,5 von 100 möglichen Punkten. Auf den Plätzen zwei bis vier folgen drei Bourbon aus den USA. Eine Niederlage für die Schotten, die ihren Scotch seit jeher als besten aller Whiskys rühmen.
Den diesjährigen Preisträger beschreibt Murray als "dicht, trocken und abgerundet wie eine Billardkugel". Die Yamazaki-Brennerei aus der Nähe von Kyoto ist die älteste noch betriebene japanische Whisky-Brennerei. Sie wurde in den 1920er Jahren von Masataka Taketsuru mitbegründet, der zuvor seine Ausbildung im schottischen Glasgow gemacht hatte.
In seinem Leitartikel forderte Murray die schottischen Brennereien auf, sich nicht länger auf Verdienste der Vergangenheit auszuruhen. "Wo waren die komplexen Whiskys auf dem Höhepunkt ihres Lebens? Wo waren die Mischungen mit verblüffendem Tiefgang?", fragte Murray. Er empfahl den Schotten eine "kleine Portion Demut" und eine "Rückkehr zu den Anfängen".
Whiskys aus aller Welt seien überhaupt auf dem Vormarsch, urteilte Murray. "Die Menschen werden immer abenteuerlustiger und neugieriger. Sie machen neue Erfahrungen und probieren deshalb verschiedene Whisky-Stile", betonte er, wie die britische Zeitung "Telegraph" schrieb.
Quelle: ntv.de, jwu/AFP/dpa