Panorama

Von Lawine verschüttet Johan Friso in Lebensgefahr

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Im österreichischen Lech geht eine Lawine ab und begräbt den niederländischen Prinzen Johan Friso. Erst nach 20 Minuten kann er aus den Schneemassen befreit und wiederbelebt werden. Sein Zustand ist kritisch, aber stabil.

Eine Lawine hat Prinz Johan Friso, den zweitältesten Sohn der niederländischen Königin Beatrix, in den Alpen verschüttet. Der Prinz schwebt noch immer in Lebensgefahr. Die Ärzte könnten erst in einigen Tagen eine Prognose abgeben. Nach Informationen des Senders ORF erlitt der Prinz ein Schädel-Hirn-Trauma. Das niederländische Königshaus in Den Haag teilte mit: "Im Moment ist sein Zustand stabil, aber er ist nicht außer Lebensgefahr."

Ein Bild aus dem Skiurlaub im vergangenen Jahr in Lech.

Ein Bild aus dem Skiurlaub im vergangenen Jahr in Lech.

(Foto: AP)

Der Prinz habe in dem Skigebiet am Arlberg etwa 20 Minuten unter dem Schnee gelegen, bevor er gefunden wurde, sagte der Bürgermeister der Gemeinde Lech am Arlberg in Westösterreich, Ludwig Muxel, der Nachrichtenagentur dpa. Er musste wiederbelebt werden und kam mit einem Hubschrauber in die Universitätsklinik Innsbruck.

Königin Beatrix und die Ehefrau des Verunglückten, Mabel, fuhren sofort von Lech nach Innsbruck ins Krankenhaus. Ein Teil der Königsfamilie war am vergangenen Wochenende im Nobelskiort Lech angekommen und wollte zwei Wochen Skiurlaub machen - wie schon früher regelmäßig. Inzwischen traf auch Kronprinz Willem-Alexander begleitet von seiner Frau Maxima, seinem jüngsten Bruder Constantijn und dessen Frau Laurentien in Österreich ein.

"Besonders Entscheidung"

Zum Unfallzeitpunkt fuhr Prinz Johan Friso mit einem Begleiter abseits der Piste Ski. Der Bereich sei nicht wegen Lawinengefahr gesperrt gewesen, teilte die Gemeinde Lech mit. Eine Einfahrt in den teilweise steilen Hang erfolgte auf eigene Verantwortung. Der Prinz war für eine Fahrt im freien Skigelände gut ausgerüstet: Laut den Bergrettern trug er einen Lawinenpiepser bei sich sowie einen Helm.

Gegen 12.15 Uhr löste sich ein großes Schneebrett und erfasste beide Skifahrer. Wer die Lawine lostrat, war vorerst unklar, die Ermittlungen dazu sind noch nicht abgeschlossen. Während der Prinz verschüttet wurde, konnte sich sein Begleiter dank eines sogenannten Lawinen-Airbags im Rucksack retten und Hilfe rufen.

Die mit dem Hubschrauber gebrachten Helfer von der Pisten- und Bergrettung fanden den Verschütteten mit Hilfe eines Suchgeräts schnell. Bürgermeister Muxel sagte dem Sender ORF, die Bergung aus 40 Zentimeter Tiefe im Schnee sei "perfekt" gelaufen. Angesichts der hohen Lawinengefahr sei es aber "natürlich schon eine besondere Entscheidung", in einen derartigen Hang zu fahren.

Hohe Lawinengefahr

Zum Zeitpunkt des Lawinenunglücks herrschte in Lech am Arlberg laut einer Mitteilung Lawinenwarnstufe 4 - "groß" - auf der fünfteiligen Skala. Die Lawinengefahr war seit Tagen in den österreichischen Alpen sehr hoch. Immer wieder wurden Lawinenabgänge gemeldet, viele Skifahrer wurden verschüttet. Die Behörden warnten vor Fahrten abseits der Pisten.

Prinz Johan Friso wurde nach seiner Hochzeit mit der bürgerlichen Mabel Wisse Smit von der Thronfolge ausgeschlossen. Offiziell ist er nicht mehr Mitglied des niederländischen Königshauses. Das Parlament verweigerte einst die Zustimmung zu der Heirat, weil die Braut eine ungeklärte Beziehung zu einem Kriminellen gehabt habe.

Quelle: ntv.de, dpa

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