Terroristischer Angriff? Kleintransporter fährt in Gay-Pride-Parade
20.06.2021, 07:31 Uhr
Nach dem Vorfall wurde die Parade abgebrochen.
(Foto: via REUTERS)
Im Pride Month finden zahlreiche Paraden und Veranstaltungen für die Gleichberechtigung von Homosexuellen und Transmenschen statt. Bei einem Umzug im US-Bundesstaat Florida fährt ein Transporter in die Demonstrierenden. Ist es ein Unfall oder ein Angriff?
Bei einer Gay-Pride-Parade im US-Bundesstaat Florida ist der Fahrer eines Kleintransporters in die Menge gefahren und hat mindestens einen Mann getötet. US-Medien berichteten, es sei unklar, ob es sich bei dem Vorfall in Wilton Manors nahe Fort Lauderdale um eine absichtliche Attacke gehandelt habe. Der Lieferwagen-Fahrer wurde vorläufig festgenommen.
Der Lieferwagen habe sich zunächst bei den Festwagen der Parade für die Rechte von LGBT eingereiht, berichtete der örtliche Sender Local 10 News. Dann habe er aber beschleunigt und mindestens zwei Männer umgefahren. Laut Berichten örtlicher Medien soll der Fahrer nach seiner Festnahme von einem Unfall gesprochen haben. Er wird weiter vernommen, auch FBI-Beamte sind in die Ermittlungen einbezogen.
Einer der angefahrenen Männer sei gestorben, sagte der Bürgermeister von Fort Lauderdale, Dean Trantalis, der an der Parade teilgenommen hatte. Sowohl bei den Opfern als auch bei dem Autofahrer handelt es sich um Mitglieder eines Chores. Justin Knight, der Präsident des Chors, sagte durch einen Sprecher, er glaube nicht, dass es sich um einen Angriff auf die LGBTQ-Community handelt. "Wir gehen davon aus, dass weitere Details folgen werden und bitten um die Liebe und Unterstützung der Community."
Trantalis zeigte sich hingegen überzeugt, dass es sich um eine absichtliche Tat, nämlich um "eine terroristische Attacke gegen die LGBT-Gemeinschaft", gehandelt habe. Das englische Kürzel LGBT steht für lesbisch, schwul, bisexuell und transgender. Nach seinen Angaben war der Lieferwagen auf das Cabriolet der demokratischen Kongressabgeordneten Debbie Wasserman Schultz zugefahren, habe den Wagen aber verfehlt. Die Abgeordnete meldete sich später in einer persönlichen Erklärung und sagte: "Ich bin zutiefst erschüttert und am Boden zerstört, dass bei der Wilton Manors Stonewall Pride Parade heute Abend ein Leben verloren und andere schwer verletzt wurden."
Quelle: ntv.de, sba/AFP