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Was verrät der Siebenschläfertag? Kurze Hitzewelle kommt

Für kurze Zeit meldet sich der Sommer zurück, ...

Für kurze Zeit meldet sich der Sommer zurück, ...

(Foto: picture alliance / dpa)

Pünktlich zum Halbfinale am Donnerstag steht eine kleine Hitzewelle an. Allerdings hat sie keinen langen Atem, kann unangenehm schwül werden und heftige Gewitter bringen. Also immer noch kein richtiger Sommer? n-tv Meteorologe Björn Alexander hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben und räumt mit dem Mythos um den Siebenschläfertag auf.

n-tv.de: Björn, was sagt der "Siebenschläfertag" über den Sommer aus?

... hat aber auch schwere Gewitter im Gepäck.

... hat aber auch schwere Gewitter im Gepäck.

(Foto: dpa)

Björn Alexander: Zunächst einmal noch nicht viel. Die Witterungsregeln, die sich auf den 27. Juni - den "Siebenschläfertag" - und den Verlauf des Sommers beziehen, meinen im meteorologischen Sinne nicht nur einen Tag. Vielmehr spielt der Zeitraum um Ende Juni bis etwa Mitte Juli eine Rolle. Stellt sich in diesem Zeitraum eine stabile Wetterlage ein, dann hat diese - im Strömungsmuster der Nordhalbkugel - eine hohe Erhaltungswahrscheinlichkeit. Ein Klassiker ist die sogenannte Omega-Wetterlage. Diese wird von einem starken Hoch über Skandinavien bestimmt und würde uns in dieser Zeit für gewöhnlich bis in den August hinein trockenes, warmes und schönes Sommerwetter bringen.

Und? Wann kommt das "Skandinavienhoch"?

Ist bisher nicht so richtig in Sicht. Aber es ist ja auch noch ein bisschen Zeit. Bis es dann, vielleicht, soweit ist, müssen wir eben mit kürzeren Sommervorstößen auskommen. So wie mit der aktuell bevorstehen kleinen Hitzewelle.

Wie klein ist sie denn?

So klein, dass sie in der heißen Ausprägung bestimmt nicht alle Landesteile treffen wird. Aber: Für alle wird es warm. Oft mit Temperaturen zwischen 23 und 29 Grad. Im Süden und Südosten wird gebietsweise auch die Hitzemarke von 30 Grad geknackt. Bis zu 33 Grad sind am Freitag stellenweise möglich. Und leider ist die Welle nicht nur eher klein, sondern - vom Süden mal abgesehen - auch meist nur kurz.

Und wie kurz?

Björn Alexander.

Björn Alexander.

Am Wochenende wird es im Südosten nochmals für Werte bis um 30 Grad reichen. Der Wochenwechsel bringt dann noch maximal 27 Grad. Und vielleicht wird der eine oder andere damit auch ganz glücklich sein. Denn die Sommerwärme wird rasch von einer zunehmenden Schwüle begleitet. Die bringt nicht nur ein gewisses Unwohlsein, sondern auch ein ansteigendes Gewitter- und Unwetterpotenzial.

Auch zum "Public Viewing"?

Leider ja. Solche Prognosen sind zwar zeit- und punktgenau kaum möglich. Aber das Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden. Das gilt zum Halbfinalspiel der deutschen Elf im Westen und Südwesten. Da sollte man schon mal in Richtung Frankreich und Benelux hinüberschielen. Denn von dort sind am Abend teils kräftige Schauer und Gewitter drin. Und wenn diese kommen, dann muss mit Platzregen, Hagelschlag und Sturmböen gerechnet werden. Ansonsten dürfte das "Public Viewing" trocken und oft freundlich bleiben. Dazu erwarten uns zum Spielbeginn recht angenehme 20 bis 27 Grad.

Wie sind die Aussichten danach?

Der Freitag verläuft im Südosten sonnig und warm bis heiß bei 28 bis 33 Grad. Im Rest des Landes wird es zwar sommerlich warm, aber auch schon sehr schwül. Und somit sind bei 23 bis 28 Grad im Tagesverlauf stellenweise heftige Gewitter mit Unwetterpotenzial zu erwarten. Am Wochenende verlagert sich die große Schwüle in den Südosten. Am Samstag sind dort nochmals 26 bis 33 Grad möglich, bevor auch dort teils schwere Gewitter aufkommen. Im Westen und Norden gibt es unterdessen kreislauftauglichere 20 bis 25 Grad und es ist wechselhaft mit freundlichen Abschnitten und einzelnen Schauern.

Und das Wetter zum EM-Finale?

Am Sonntag dürfte es im Südosten tagsüber nochmals für schwüle 25 bis 30 Grad reichen. Und insofern sind auch kräftige Gewitter nachmittags und abends nicht auszuschließen. Der Westen und der Norden bleiben hingegen in der stabileren und weniger warmen Luft. Und die bringt Tageshöchstwerte zwischen 19 und 25 Grad sowie ein weiterhin geringeres Schauerrisiko. Für eine genauere Prognose ist es jetzt aber noch zu früh.

Und das gilt wahrscheinlich auch für den Sommer?

Ja. Auch wenn sich momentan kein stabiles Hoch in unseren Wettermodellen abzeichnet, so können wir dem Sommer schon noch ein bis zwei Wochen Zeit geben. Und wenn sich bis dahin was tut in Sachen Dauerhoch, dann liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Fortdauer des stabilen Sommerwetters bei rund 70 Prozent. Bei instabilen und wechselhaften Phasen gilt dann aber leider eben auch eine ähnlich hohe Erhaltungswahrscheinlichkeit.

Quelle: ntv.de

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