Panorama

Pegelstände steigen weiter Lage an der Mosel kritisch

In Cochem fotografiert ein Anwohner von seinem Balkon aus das vom Hochwasser überflutete Moselufer.

In Cochem fotografiert ein Anwohner von seinem Balkon aus das vom Hochwasser überflutete Moselufer.

(Foto: dpa)

In den meisten Bundesländern sieht die Hochwasserlage noch glimpflich aus. Doch das Wasser steigt höher und höher. Die Schneemassen schmelzen weiter, immer wieder regnet es. Es gibt viele Stellen, an denen es rasch brenzlig werden kann. In Köln wird der Höchststand des Rheins am Montag oder Dienstag erwartet.

Regen und Schneeschmelze haben die Pegelstände vieler Flüsse in Deutschland weiter steigen lassen. In Zell in Rheinland-Pfalz schwappte das Moselhochwasser am Vormittag über einen Hochwasserdamm in die Stadt. "Es ist eine Frage der Zeit, bis die ersten Keller volllaufen", sagte ein Polizeisprecher. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Trier betonte, die Lage sei "überall" kritisch. "Die ganze Mosel ist von Anfang bis Ende extrem belastet."

In Koblenz, wo die Mosel am Deutschen Eck in den Rhein fließt, rechnet die Feuerwehr mit dem schlimmsten Hochwasser seit zehn Jahren. Teile der Altstadt könnten überflutet werden. Für Montag sei ein Ansteigen des Wassers auf 7,50 bis 8 Meter "nicht auszuschließen", meldete die Hochwasserzentrale. Bereits am Freitag war der Schiffsverkehr auf Neckar und Mosel eingestellt worden. Auch auf Abschnitten des Rheins droht der Stopp.

Pegelstand des Rheins steigt

An der Nidda im südhessischen Bad Vilbel.

An der Nidda im südhessischen Bad Vilbel.

(Foto: dapd)

In Köln verschärfte sich die Hochwasserlage. Der Pegelstand des Rheins werde wohl bis Sonntagmorgen auf über 8,30 Meter steigen, sagte eine Sprecherin der Hochwasserschutzzentrale Köln. Am Samstagvormittag stand das Wasser bei 6,70 Metern, der Rhein stieg zeitweise um etwa 10 Zentimeter pro Stunde. Der Höchststand werde am Montag oder Dienstag erwartet, 9 Meter seien dann nicht auszuschließen. Bei Ratingen nahe Düsseldorf rutschte ein vom Regen aufgeweichter Hang auf eine Landstraße.

In Thüringen verlängerte der Deutsche Wetterdienst seine Warnung vor starkem Tauwetter bis Sonntagabend. Fluss- und Bachläufe könnten über die Ufer treten und Straßen überfluten. Die Ilm in Mellingen im Weimarer Land und die Sprotte im ostthüringischen Großstöbnitz überschritten bereits am Samstagvormittag die höchste dortige Alarmstufe 3. Am Fluss Gera im Süden von Erfurt und an der Nesse in Eisenach gilt Alarmstufe 2.

Die Polizei im bayerischen Bamberg musste überschwemmte Straßen sperren, unter anderem die Autobahn 73 von Bamberg Richtung Suhl. Die Pegelstände in Mittelfranken erreichten am Vormittag stellenweise die höchste Warnstufe Vier. Besonders betroffen sind die Bereiche Schwabach und Erlangen. Auch entlang der Aisch und des Mains mussten Straßen gesperrt werden.

Sorgen an der Weißen Elster

In Sachsen-Anhalt bereitet vor allem die Lage an der Weißen Elster Sorgen. Im Burgenlandkreis erreichte der Wasserstand Alarmstufe drei. "Das Wasser ist innerhalb von 24 Stunden um 1,20 Meter rasant gestiegen", hieß es beim Landesbetrieb für Hochwasserschutz. Auch andere Flüsse schwollen heftig an - und zumindest bis Montag ist keine Besserung in Sicht. Ähnlich sieht die Situation in Sachsen aus.

In Niedersachsen und Bremen führen ebenfalls einige Flüsse Hochwasser, die Lage blieb bislang aber entspannt. In Hessen sind kleinere Straßen gesperrt, Keller liefen voll Wasser. Größere Probleme gibt es nach Polizeiangaben bislang nicht. Allerdings wird ein weiteres Ansteigen des Mains erwartet.

Eisbrecher auf der Oder im Einsatz

An der Oder bereitet vor allem das Eis Sorgen. Auf dem Fluss sind Eisbrecher im Einsatz, damit die Wassermassen schneller in die Ostsee abfließen können. In der Nacht sanken die Pegelstände nach Angaben eines Polizeisprechers in Frankfurt (Oder) indes leicht. Insbesondere Eis aus dem polnischen Nebenfluss Warthe beschäftigt die Behörden. "Die Eisbrecher werden hoffentlich schneller sein", meinte der Sprecher.

Quelle: ntv.de, dpa

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