Panorama

Pädagoge muss Geldstrafe zahlen Lehrer gesteht mehrfache Tritte in Po von Schülerin

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Ein Pauschenpferd steht während des Sportunterrichts in der Sporthalle einer Grundschule.

Ein Pauschenpferd steht während des Sportunterrichts in der Sporthalle einer Grundschule.

(Foto: Sebastian Kahnert/dpa/Archivbild)

Erst bestreitet er jeden Körperkontakt, dann räumt er mehrere Tritte ins Gesäß einer Schülerin ein. Dennoch wird das Verfahren gegen einen Krefelder Sportlehrer eingestellt. Nicht jeder ist damit zufrieden.

Erst bestritt er, dann gestand er: Ein Sportlehrer hat in Krefeld vor Gericht zugegeben, einer Schülerin mehrmals in den Po getreten zu haben. Dennoch stellte das Amtsgericht das Strafverfahren wegen vorsätzlicher Körperverletzung gegen den Pädagogen ein. Der 64-Jährige muss allerdings 500 Euro Geldauflage an den Kinderschutzbund zahlen.

Beim Prozessbeginn hatte der Gymnasiallehrer noch jeglichen Körperkontakt bestritten. Doch ein Schüler widersprach als Zeuge dem Pädagogen: Er habe nicht nur beobachtet, wie der Lehrer das Mädchen am Rande des Sportunterrichts ins Gesäß getreten habe, sondern auch, dass er es in den Schwitzkasten genommen habe. Dies sei aber nicht in Verletzungsabsicht geschehen. Der Lehrer habe einen jovialen, kumpelhaften Umgang mit den Schülern an den Tag gelegt. Im Fall der betroffenen Schülerin habe er sie auffordern wollen, endlich ihr Handy wegzulegen, so der Zeuge.

"Ich war ja kein Einzelfall"

Eine weitere Schülerin sagte als Zeugin aus, sie sei ebenfalls von dem Sportlehrer getreten worden. Die Vertrauenslehrerin der Schule sagte, die Schülerin, die das Verfahren ins Rollen gebracht habe, sei nicht diejenige gewesen, die sich über ihn beschwert habe. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde das Verfahren dennoch eingestellt. Die betroffene Schülerin, die inzwischen studiert, zeigte sich mit dem Ergebnis unzufrieden: "Ich war ja kein Einzelfall und der unterrichtet da ja weiter. Ich hätte mir auch mehr Geld für den Kinderschutzbund gewünscht."

Erst nach Aufforderung der Staatsanwältin hatte sich der Angeklagte bei der als Nebenklägerin auftretenden, inzwischen 19 Jahre alten Frau entschuldigt: "Sorry, Entschuldigung." Die 19-Jährige hatte berichtet, zum ersten Mal im Alter von etwa 14 Jahren von dem Mann getreten worden zu sein. Zwei Jahre später habe sich das wiederholt. Als sie dann Anfang Februar 2022 erneut und gleich dreimal von dem Lehrer im Sportunterricht getreten wurde, habe es ihr gereicht und sie habe Anzeige erstattet. Das Gericht hatte neun Schüler als Zeugen vernommen, von denen mehrere angaben, sich nicht mehr erinnern zu können.

Quelle: ntv.de, hek/dpa

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