Panorama

Berlusconi und seine Partys Mädchen tanzte als Obama

Silvio Berlusconi: bereit zur Präsidentschaft.

Silvio Berlusconi: bereit zur Präsidentschaft.

(Foto: AP)

Die Details über die legendären Partys des italienischen Ex-Regierungschefs Silvio Berlusconi sind pikant oder peinlich, manchmal aber auch kurios. Jetzt kommt raus: Der 75-Jährige ließ sich von Mädchen bespaßen, die als Barack Obama verkleidet waren. Derweil plant Berlusconi eine neue Polit-Karriere.

Als Barack Obama oder Whitney Houston verkleidet will eine junge Dominikanerin den früheren italienischen Regierungschef Silvio Berlusconi auf seinen ausschweifenden Partys zum Lachen gebracht haben. Am meisten aber habe Berlusconi gelacht, als sie mit einer Robe verkleidet in die Rolle von Staatsanwältin Ilda Bocassini geschlüpft sei, sagte die Zeugin Marystell Garcia Polanco im sogenannten Rubygate-Prozess. Bocassini hatte mehrere Verfahren gegen Berlusconi angestrengt und an den Ermittlungen zur Rubygate-Affäre mitgewirkt.

"Keines der Mädchen" habe sich bei den Partys in Berlusconis Villa in Arcore in der Nähe von Mailand ausgezogen, sagte Polanco, die bei mehreren Partys dabei gewesen sein soll. An den Abenden sei "nichts Gewagtes" passiert. Berlusconi hatte die Partys bei seiner Anhörung im April als "elegante Abendessen" bezeichnet. Die weiblichen Gäste hätten anschließend für "Burlesque-Spektakel" trainiert, einem aufreizenden Tanzstil.

Berlusconi muss sich derzeit in verschiedenen Verfahren vor Gericht verantworten. Im Rubygate-Prozess werden dem ehemaligen Regierungschef Begünstigung der Prostitution Minderjähriger sowie Amtsmissbrauch vorgeworfen.

Präsident? Wenn man ihn bittet

Berlusconi treibt dessen ungeachtet Pläne zu einer Direktwahl des italienischen Präsidenten voran und schließt dabei eine eigene Kandidatur nicht aus. Der 75-jährige Medienzar und Politiker der PdL (Volk der Freiheit) stellte zusammen mit Parteichef Angelino Alfano einen Reformplan vor, der im Wesentlichen ein Präsidentschaftssystem nach französischem Muster bedeuten würde.

Auf die Frage, ob er für den Posten des Staatspräsidenten bereit stünde, antwortete Berlusconi: "Ich werde das tun, wenn meine Partei mich darum bittet." Es habe keine Ambitionen auf das Amt, aber es gebe Verantwortlichkeiten, über die man nicht hinweggehen könne. Die vorgeschlagene Reform würde Italien stärken, mit der Wirtschaftskrise zurechtzukommen.

Die Amtszeit von Staatspräsident Giorgio Napolitano läuft 2013 aus. Das Staatsoberhaupt wird in Italien vom Parlament gewählt.

Berlusconi war im November 2011 nach diversen Skandalen als Regierungschef zurückgetreten. Die PdL hatte bei Teilkommunalwahlen in insgesamt 1000 Städten und Gemeinden im Mai - dem ersten Urnengang nach dem Rücktritt - eine Schlappe erlitten.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen