Heimtückischer Angriff? Männer bestreiten Ermordung von Lehrerin an A9
15.01.2024, 15:29 Uhr Artikel anhören
Einer der Angeklagten im Potsdamer Landgericht.
(Foto: dpa)
Am Potsdamer Landgericht beginnt der Prozess um den Tod einer Lehrerin an der A9. Angeklagt sind der Ex-Freund der Frau und ein früherer Schulfreund des Mannes. Beide verneinen vehement, etwas mit dem Tod der 40-Jährigen zu tun zu haben.
Zum Auftakt des Prozesses um den Tod einer Lehrerin an der A9 haben beide Angeklagte jede Beteiligung bestritten. Der Ex-Freund der getöteten 40-Jährigen sagte vor dem Potsdamer Landgericht, er habe niemals die Mutter seines Sohnes umgebracht oder umbringen lassen und mit dem Tod nichts zu tun. Der mutmaßliche Komplize wies ebenfalls eine Beteiligung am Tod der Frau zurück. Er gestand aber, die Frau vor der Tat beschattet zu haben.
Angeklagt sind der Ex-Freund der Lehrerin und sein gleichaltriger mutmaßlicher Komplize wegen gemeinschaftlichen Mordes. Die Staatsanwaltschaft wirft beiden Deutschen vor, die 40 Jahre alte Frau im Mai vergangenen Jahres auf der Autobahn A9 in Brandenburg "heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen mittels einer Schusswaffe ermordet zu haben".
Die beiden Männer waren gut zwei Monate nach der Tat im schleswig-holsteinischen Glückstadt und auf dem Rasthof "Börde Süd" in Sachsen-Anhalt gefasst worden. Seitdem sitzen sie in Untersuchungshaft.
Sorgerechtsstreit als mögliches Motiv
Lokalen Medienberichten zufolge soll es zwischen einem der Angeklagten und der Lehrerin einen Sorgerechtsstreit um den gemeinsamen Sohn gegeben haben. Der Ex-Lebensgefährte soll dann seinem Schulfreund den Auftrag zu der Bluttat gegeben haben. Der Junge war zum Tatzeitpunkt drei Jahre alt.
Am 10. Mai hatte die Polizei auf der Autobahn A9 zwischen den Anschlussstellen Beelitz und Brück (Potsdam-Mittelmark) in einem auf dem Standstreifen abgestellten Auto die tote 40-Jährige entdeckt. Zuvor war es laut Polizei dort zu einem Unfall gekommen. Die Getötete war an einer Schule in der Region als Lehrerin tätig.
Die Ermittlungen erwiesen sich zunächst als außerordentlich schwierig. Auch der Prozess, sagen Juristen, wird nicht einfach. 25 Prozesstage bis in den Mai hinein sind angesetzt, mehr als 160 Zeugen sollen gehört werden. Angehörige des Opfers treten als Nebenkläger auf. Ein Urteil könnte demnach am 21. Mai gesprochen werden.
Quelle: ntv.de, sba/dpa