Sicherheitsvorkehrungen verstärkt Mann schießt in Redaktion um sich
18.11.2013, 12:16 Uhr
Die Pariser Polizei sucht nach dem unbekannten Angreifer.
(Foto: REUTERS)
Die Pariser Polizei ist in Alarmbereitschaft: Ein bewaffneter Mann stürmt in das Gebäude der französischen Zeitung "Libération" und verletzt einen Foto-Assistenten schwer. Es ist offenbar nicht sein erster Angriff dieser Art.
Ein Mann mit einer Schrotflinte hat bei der französischen Zeitung "Libération" in Paris um sich geschossen. Dabei traf er einen 27-jährigen Foto-Assistenten in die Brust und verletzte ihn lebensgefährlich. Der Unbekannte, der gegen 10.15 Uhr die Eingangshalle von "Libération" betreten hatte, konnte anschließend flüchten. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar.
Die Ermittler hegen den Verdacht, dass es sich bei dem Täter um denselben Mann handelt, der am vergangenen Freitagmorgen bewaffnet den Pariser Nachrichtensender BFMTVF gestürmt und einen Redakteur bedroht hatte. Schüssen fielen dabei nicht. Am Boden wurden allerdings zwei Patronen gefunden. Es war unklar, ob der etwa 40-jährige Mann sie weggeworfen hatte oder ob er eigentlich schießen wollte, seine Waffe aber versagt hatte. Der Mann flüchtete auch bei diesem Überfall.
Nach den Schüssen bei der "Libération", die zu den führenden Zeitungen Frankreichs gehört, verstärkte die Polizei die Sicherheitsvorkehrungen vor allen wichtigen Medienhäusern der französischen Hauptstadt. Vor Zeitungs- und Sendehäusern wurden Polizisten postiert. Die Zeitungen "Le Parisien", "Le Monde", "Les Echos" und "Le Figaro" sowie der Sender Europe 1 verstärkten nach eigenen Angaben auch selbst ihre Sicherheitsvorkehrungen.
"Sehr, sehr schwerwiegend"
"Libération"-Verlagsleiter Nicolas Demorand sagte, wenn jemand mit einem Gewehr bei einer Zeitung eindringe, dann sei das "in einer Demokratie sehr, sehr schwerwiegend". Wenn Zeitungen und Medienhäuser zu "Bunkern" werden müssten, "dann läuft etwas in unserer Gesellschaft nicht rund".
Auch der Parteichef der Sozialisten, Harlem Désir, brachte sein "Entsetzen" über die Schüsse bei der linksgerichteten "Libération" zum Ausdruck. In einer Erklärung sprach er von einem Angriff auf "unser aller Freiheit". Der sozialistische Bürgermeister von Paris, Bertrand Delanoë, sprach ebenfalls von einer Attacke auf die "Grundwerte der Demokratie".
Quelle: ntv.de, ghö/AFP