"Hells Angels" überfallen "Bandidos" Massenschlägerei unter Rockern
01.11.2009, 15:21 UhrDutzende Mitglieder der verfeindeten Rockergruppen liefern sich in Duisburg eine Schlägerei - einige Stunden später wird noch ein "Hells Angels"-Clubheim in Solingen angegriffen.
Verfeindete Rockerbanden haben sich am Samstagabend eine Massenschlägerei in Duisburg geliefert. Kurz nach 21.00 Uhr überfielen mehr als 50 mit Schlagstöcken und Baseball-Schlägern bewaffnete Mitglieder der "Hells Angels" ein Vereinslokal der "Bandidos" im Rotlichtviertel der Stadt. Scheiben und Teile der Einrichtung wurden dabei zerstört, Angaben über Verletzte gab es nicht.
Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot von über hundert Beamten an und sperrte das Gebiet um das Lokal mit dem Namen "Fat Mexican". Es befindet sich im Duisburger Hauptsitz der Bandidos, dem "Bandidos Place". Als die Einsatzkräfte eintrafen seien die Angreifer bereits wieder verschwunden gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Vor dem "Fat Mexican" versammelten sich nach dem Angriff etwa 150 Bandidos.
Gegenangriff folgte
Am frühen Sonntagmorgen griffen Unbekannte im nicht weit entfernten Solingen ein Clubheim der "Hells Angels" an. Die Angreifer gaben vermutlich mehrere Schüsse auf das Gebäude ab und schleuderten eine Handgranate durch ein Fenster in die erste Etage des Hauses. Sie explodierte jedoch nicht und wurde später von der Bundespolizei kontrolliert gesprengt. Verletzte gab es laut Polizei nicht. Ob es sich bei dem Angriff um einen Racheakt von "Bandidos" handelte, konnte die Polizei zunächst nicht sagen.
Die Schlägerei in Duisburg hat laut Ermittlern wahrscheinlich mit dem Mord an einem "Bandido"-Mitglied zu tun. Am 8. Oktober war ein 32-Jähriger in der Nähe des Duisburger Clubhauses erschossen worden. Der mutmaßliche Schütze soll mit der rivalisierenden Rockerbande "Hells Angels" sympathisieren.
Die "Hells Angels" und die "Bandidos" liefern sich seit längerem einen Bandenkrieg. Die rivalisierenden Gangs kämpfen um Einfluss im Prostitutions- und Drogenmilieu.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa