Forsa-Umfrage zur Corona-Krise Mehr Vertrauen in Spahn als in Regierung
11.03.2020, 19:27 Uhr
Ihm vertrauen die Deutschen derzeit etwas mehr in Sachen Corona als der gesamten Regierung: Gesundheitsminister Spahn, hier mit Kanzlerin Merkel.
(Foto: imago images/photothek)
Bundesgesundheitsminister Spahn ist angesichts der Corona-Pandemie derzeit das umtriebigste Regierungsmitglied. Und seine Arbeit wird von den Bürgern geschätzt. Zu einem allseits beliebten Politiker macht ihn das aber deswegen noch nicht.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wird von der Mehrheit der Deutschen für sein Handeln in der Corona-Krise gelobt. Doch sympathisch ist er deswegen längst nicht allen. Etwas weniger zufrieden als mit der gegenwärtigen Arbeit des Ministers sind die Deutschen derweil mit dem Krisenmanagement der gesamten Bundesregierung. Eine große Mehrheit der Befragten beklagt allerdings ein aus ihrer Sicht zu Tage tretendes Durcheinander hinsichtlich der Kompetenzen von Bund, Ländern und Kommunen.
In der Forsa-Umfrage für RTL und ntv bewerten 55 Prozent der Befragten die Arbeit des Gesundheitsministers als gut (57) oder sogar sehr gut (8). Dabei genießt er bei fast allen Parteigängern großen Rückhalt. Nur jeder Elfte findet das Handeln des CDU-Politikers schlecht. Dabei monieren vor allem die AfD-Anhänger die Arbeit des Ministers. Lediglich ein gutes Drittel (35) kann sich dazu durchringen, seine Arbeit als gut oder sehr gut zu bezeichnen.
Mit Blick auf das Krisenmanagement der gesamten Bundesregierung stellen nur 43 Prozent der Befragten ihr ein gutes (41) oder seht gutes (2) Zeugnis aus. Die Mehrheit beurteilt die Arbeit dagegen als weniger gut (40) oder gar schlecht (12). Dabei zeigen sich die Ostdeutschen etwas skeptischer.
Die größte Zufriedenheit mit der Arbeit der Regierung von Kanzlerin Angela Merkel herrscht bei Anhängern von Union, SPD und Grünen - alle drei Gruppen kommen mehrheitlich zu einem positiven Urteil. Besonders skeptisch sind Linke und AfD. Doch auch bei der FDP überwiegt die Zahl der Regierungskritiker. Sieben von zehn Befragten monieren ein Durcheinander von Bund, Ländern und Kommunen. Nur jeder Fünfte sieht ein gut abgestimmtes Handeln.
Die größten Sympathien genießt Bundesgesundheitsminister Spahn bei den Anhängern der Union und der SPD. Hier überwiegt die Zahl derer, die den 39-Jährigen sympathisch oder sogar sehr sympathisch finden. Keine klare Haltung gibt es bei den Wählern der Grünen und der FDP. Bei den AfD-Anhängern überwiegen diejenigen, die Spahn weniger oder sogar unsympathisch finden.
Bei allen Parteien - außer bei der AfD - herrscht zudem überwiegend die Ansicht, dass Spahns Beliebtheit durch sein Krisenarbeit zunehmen wird. Bei den Unions-Anhängern denkt dies sogar eine Mehrheit.
Für das RT/ntv-Trendbarometer hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa im heutigen Tagesverlauf 1008 Wahlberechtigte befragt.
Quelle: ntv.de, jwu