Panorama

Sommer im Norden, Herbst im Süden Michaela spaltet Deutschland

Auf einer vom Starkregen überfluteten Straße in Mühlau (Sachsen).

Auf einer vom Starkregen überfluteten Straße in Mühlau (Sachsen).

(Foto: dpa)

Nach Regen- und Gewitterstürmen in Deutschland rücken Feuerwehr und Polizei zu Tausenden Einsätzen aus. Bäume sind entwurzelt, Dächer und Gebäude beschädigt, Straßen gesperrt. Auch in den kommenden Tagen wird mit weiteren Stürmen gerechnet.

Heftigste Regenfälle gingen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen nieder.

Heftigste Regenfälle gingen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen nieder.

(Foto: dpa)

Vor allem im Osten Deutschlands hat es in der Nacht zum Mittwoch heftig gewittert und geregnet. In Brandenburg schlug mehrfach der Blitz ein: In Müllrose brannte nach Angaben der Polizei eine Scheune aus. In Cottbus traf ein Blitz den Dachstuhl eines Rohbaus. Ebenfalls einen Dachstuhlbrand durch einen Blitzeinschlag gab es in Dallgow-Döberitz. In Teilen Brandenburgs stürzten Bäume um.

Heftige Regenfälle gingen auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen nieder. Dort, wo sich der Sommer wie schon im Westen Deutschlands für einige Tage verabschiedete, kam es teils zu Straßensperrungen aufgrund von Überschwemmungen und Schlammlawinen. Innerhalb einer Stunde wurden Regenmengen von über 30 Liter pro Quadratmeter gemessen.

"Das Tief 'Michaela' liegt derzeit genau über Deutschland", sagte n-tv Meteorologe Björn Alexander. "Dabei schiebt es gewitterträchtige Sommerluft in die Nordhälfte unseres Landes. Im Süden herrscht unterdessen noch kühlere Luft vor." Die dazugehörige Luftmassengrenze erstrecke sich von Ost nach West. An ihr sowie südlich davon solle es weiter teils heftig regnen. "Nach Norden hin drohen dagegen mitunter schwere Gewitter mit Unwettergefahr. Binnen 24 Stunden sind dadurch schon mal 20-90 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen gekommen", so Alexander. In der zweiten Wochenhälfte dürfte die Gefahr von flächendeckenden Unwettern dann aber abnehmen.

Ausnahmezustand in Berlin

In Berlin waren am Dienstagabend Polizei und Feuerwehr im Ausnahmezustand. Alle zur Verfügung stehenden Feuerwehrfahrzeuge waren im Einsatz, meist ging es um vollgelaufene Unterführungen und Keller. Aufgrund von Blitzeinschlägen fielen Ampeln und der teilweise der S-Bahnverkehr aus. Die Hauptstadt wurde stundenlang von einem Verkehrschaos beherrscht.  

Auch in Mecklenburg-Vorpommern gewitterte es nicht ohne Folgen: In Blumenholz brannte der Dachstuhl eines Wohnhauses nach einem Blitzeinschlag komplett nieder. Verletzt wurde niemand.

In Schleswig-Holstein waren nach heftigem Regen in Husum, Lauenburg und dem Landkreis Stormarn einige Straßen überflutet und Keller liefen voll Wasser. In Hennstedt und Kellinghusen schlug beim Gewitter der Blitz in zwei Häuser ein - in Flammen standen die Gebäude aber nicht. Verletzt wurde nach ersten Angaben der Polizei niemand. Dauerregen wurde auch aus Nordrhein-Westfalen gemeldet. Dort fielen mancherorts über 50 Liter pro Quadratmeter.

Schäden in Polen und Tschechien

Das Unwetter verursachte auch in Tschechien Schäden an Bahnstrecken und Stromleitungen. Rund 70 Kilometer südlich von Prag mussten die Einsatzkräfte ein Pfadfinder-Ferienlager räumen, weil Überschwemmungen drohten. Betreuer und 25 Kinder fanden im Gemeindehaus Unterschlupf. Im Westen Polens entwurzelten nächtliche Regen- und Gewitterstürme Tausende Bäume. Viele Dächer und Gebäude wurden beschädigt. In der Region Lodz waren rund 30.000 Haushalte ohne Strom, nachdem Stromleitungen durch herabstürzende Äste und Bäume unterbrochen wurden. Die Feuerwehr musste zu Tausenden Einsätzen ausrücken.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa

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