Panorama

Spektakulärer Kunstfund in Salzburg Experten sichern weitere Gurlitt-Bilder

Bis vor Kurzem war dies noch das wertvollste Haus in Salzburg.

Bis vor Kurzem war dies noch das wertvollste Haus in Salzburg.

(Foto: dpa)

Die kostbare Sammlung von Cornelius Gurlitt ist umfangreicher als bislang angenommen. In seinem Haus in Salzburg stellen Kunstexperten mehr als 60 zusätzliche Kunstwerke sicher - darunter Bilder von Monet, Renoir und Picasso.

Spektakuläre Neuigkeiten im Fall Gurlitt: Der 81 Jahre alte Kunstliebhaber hat nicht nur in seiner Münchner Wohnung wertvolle Bilder aufbewahrt, sondern bis vor kurzem auch in seinem Haus in Salzburg.

Rund 60 weitere Werke weltbekannter Künstler seien zu Beginn der Woche in seinen Salzburger Räumlichkeiten gesichtet und gesichert worden, teilte Gurlitts Sprecher Stephan Holzinger mit.

In der erweiterten Kunstsammlung befinden sich demnach auch Bilder von Claude Monet, Edouard Manet, Pierre-Auguste Renoir und Pablo Picasso. Werke dieser Künstler werden am Kunstmarkt hoch gehandelt. Bei Auktionen kann der Preis einzelner Originale leicht die zweistellige Millionengrenze überschreiten.

Raubkunst-Verdacht "nicht erhärtet"

"Im Auftrag von Cornelius Gurlitt werden diese Exponate von Experten auch hinsichtlich eines etwaigen Raubkunstverdachts geprüft", sagte Holzinger weiter. "Nach vorläufiger Einschätzung auf Basis einer ersten Sichtung hat sich ein solcher Verdacht nicht erhärtet."

Die Sicherstellung der Salzburger Werke wurde von Gurlitts Rechtsbeistand Christoph Edel veranlasst, um die zum Teil außergewöhnlich wertvollen Bilder vor Diebstahl zu schützen. Gurlitt steht seit Ende 2013 aus Gesundheitsgründen unter Betreuung.

Allein zwischen Millionenwerten

Jahrzehntelang hatte der öffentlichkeitsscheue Kunstliebhaber ein zurückgezogenes Leben zwischen den verschollenen Werken seines Vaters geführt. Die Entdeckung des Kunstschatzes in seiner Münchner Wohnung hatte die Welt der Kunst erschüttert und unter anderem auch komplexe Rechtsfragen aufgeworfen.

Steuerfahnder waren im Februar 2012 in Gurlitts Münchner Wohnung eingedrungen und dabei überraschend auf rund 1500 Bilder gestoßen - darunter auch wertvolle Gemälde von Matisse, Dix, Chagall, Matisse, Beckmann und Nolde. Bei der Hälfte der aufgefundenen Werke könnte es sich um Nazi-Raubkunst handeln, hatte es in ersten Einschätzungen geheißen. Publik wurde der Fall erst im vergangenen Herbst.

Die Staatsanwaltschaft hatte den Großteil der Kunstwerke aus der Münchner Wohnung schließlich sichergestellt. Die Werke stammen aus der verschollen geglaubten Sammlung von Gurlitts Vater Hildebrand Gurlitt, der unter Hitler zu einem der umtriebigsten Kunsthändler des "Dritten Reichs" aufgestiegen war. Nach Ansicht Gurlitts und seiner Anwälte wurden die Bilder zu Unrecht beschlagnahmt. Eine von der Bundesregierung und Bayern eingesetzte Arbeitsgruppe soll die Staatsanwaltschaft bei der Recherche nach der Herkunft der Kunstwerke unterstützen.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen