Eiskalt und berechnend Mord in Killermanier
17.04.2009, 12:20 UhrDie beiden mutmaßlichen Vierfachmörder von Eislingen (Baden-Württemberg) haben die Tat den Ermittlungen zufolge in der Manier professioneller Killer ausgeführt. Nach Polizeiangaben erschossen sie zuerst die beiden älteren Schwestern des 18-Jährigen, während die Eltern mit Freunden in einer Gaststätte saßen. Danach sollen der 18-Jährige und sein 19-jähriger Freund eine Stunde lang zu den Eltern in die Gaststätte gegangen sein. Kurz vor Mitternacht seien die jungen Männer in die Wohnung zurückgegangen, um auf die Rückkehr der Eltern zu warten. Eine Stunde später, am frühen Karfreitagmorgen, wurden die Eltern im Eingangsbereich der Wohnung erschossen.
Der 18-jährige Sohn der getöteten Familie hat bisher keine Angaben zur Tat gemacht. Laut Polizei wurden bei beiden jungen Männern Schmauchspuren gefunden - Anzeichen für einen Schusswaffengebrauch. Die Motive für die Tat sind noch offen.
Tatwaffen gefunden
Die Polizei fand inzwischen auch die beiden Tatwaffen - zwei Sportpistolen. Sie wurden in einem Waldstück bei Eislingen entdeckt und waren zwischen dem 3. und 8. Oktober 2008 bei einem Einbruch in der Schützengilde Eislingen gestohlen worden. Sie waren nach Polizeiangaben in einen Müllsack eingewickelt, zusammen mit 31 Patronenhülsen. Weitere Waffen aus dem Einbruch bei der Schützengilde entdeckten die Ermittler auf einem Dachboden. Der 19-Jährige habe gestanden, sie dort versteckt zu haben. Bei der Vernehmung gab er an, sein 18-jähriger Freund habe die Tatwaffen sowie die Kleidung beiseitegeschafft.
Die Ermittlungen hatten sich schnell auf die beiden Freunde konzentriert, die zunächst aber alles abstritten. Sie gaben an, die Opfer am Karfreitag zwar entdeckt, mit der Tat aber nichts zu tun zu haben. Die Beamten blieben misstrauisch, weil die Wohnung keine Einbruchsspuren aufwies. Auch wurde nichts durchwühlt oder gestohlen. Zudem deutet die Lage der Leichen laut Polizei darauf hin, dass die Opfer überrascht worden waren.
Mitglieder eines Schützenvereins
Der 18-Jährige ist Mitglied im örtlichen Schützenverein, der 19-Jährige war einst dort Mitglied. Zumindest der 18-Jährige hatte dort mit Waffen geübt, deren Kaliber mit den Patronenhülsen am Tatort übereinstimmt. Außerdem waren Ende 2008 Waffen aus dem Schützenhaus gestohlen worden - wer den Einbruch begangen hatte, konnte damals nicht geklärt werden.
Quelle: ntv.de