Putin informiert Moskau vermisst Satellit AM-4
18.08.2011, 21:52 Uhr
AM-4 wurde mit einer Proton-Trägerrakete ins All geschossen.
(Foto: dpa)
Kurz nach dem Start des bislang leistungsstärksten russischen Nachrichtensatelliten Express AM-4 bricht die Verbindung zu dem mit europäischer Hilfe konstruierten Raumflugkörper ab. Möglichweise kreist der Satellit im "toten Orbit".
Russlands bislang leistungsstärkster Nachrichtensatellit Express AM-4 ist unmittelbar nach seinem Start vom Weltraumbahnhof Baikonur auf eine falsche Umlaufbahn geraten. Ein Verlust des mit europäischer Hilfe konstruierten Raumflugkörpers wäre eine "ernste Sache", sagte ein Behördensprecher in Moskau. Die Raumfahrtagentur Roskosmos habe Regierungschef Wladimir Putin über das Problem informiert.
Erst im Dezember 2010 waren nach dem Start drei teure Satelliten in den Pazifik gestürzt, die für das ambitionierte russische Navigationssystem Glonass vorgesehen waren.
Zunächst war unklar, ob der Satellit tatsächlich im "toten Orbit" kreist. Nicht bestätigt sind Informationen der Agentur Interfax, Russland habe die USA bei der Suche nach dem Satelliten gebeten. "Wir werten noch Telemetriedaten aus", sagte lediglich ein Experte in Moskau.
Der mehr als fünf Tonnen schwere Satellit war in der Nacht mit einer Trägerrakete vom Typ Proton-M von der kasachischen Steppe aus ins All geschossen worden. Zunächst habe der Beschleunigungsblock wie vorgesehen vier der fünf Triebwerke gezündet, hieß es. Danach brach der Kontakt ab. Der Satellit sei mit mehr als sieben Milliarden Rubel (etwa 168 Mio Euro) versichert.
Express AM-4 sollte mit seinen zehn Antennen 15 Jahre lang fast das gesamte Gebiet der Ex-Sowjetunion abdecken.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa