Bemühungen vor Olympia-Beginn Pariser Polizei räumt Zeltlager von Migranten
30.04.2024, 15:22 Uhr Artikel anhören
Die Asylsuchenden sollten im 250 Kilometer entfernten Ort Angers untergebracht werden. Jedoch stehen ihre Gerichtstermine in Paris aus, weshalb viele zögerten, die Umsiedlung anzutreten.
(Foto: picture alliance / Anadolu)
Regelmäßig entstehen in und um Paris Zeltlager von Geflüchteten, die früher oder später von der Polizei geräumt werden. Drei Monate vor Beginn der Olympischen Spiele in der französischen Hauptstadt wird nun ein Zeltlager in der Nähe des Pariser Rathauses aufgelöst.
Die französische Polizei hat ein Lager von Migranten in der Nähe des Pariser Rathauses geräumt. Beamte weckten am frühen Morgen die rund 100 Jugendlichen und jungen Männer aus Westafrika und forderten sie auf, ihre Sachen zu packen. Die Polizei teilte mit, der Einsatz sei aus Sicherheitsgründen notwendig gewesen, vor allem weil sich das Lager in der Nähe von Schulen befand.
Die Beamten sagten den Migranten, von denen viele minderjährig waren und sich um eine Aufenthaltsgenehmigung bemühten, dass sie auf Wunsch vorübergehend für drei Wochen in der Stadt Angers in der Loire-Region untergebracht werden könnten. In der Nähe wartete ein Bus, der sie zunächst in ein Transitzentrum der Region Paris bringen sollte.
Nur zwei oder drei Männer stiegen in den Bus ein. Die meisten anderen gingen mit ihren Habseligkeiten davon. Einige sagten, sie befürchteten, nach Ablauf der drei Wochen allein in Angers zurückzubleiben, 250 Kilometer südwestlich der Hauptstadt.
Solche Räumungen von Zeltlagern von Migranten finden jedes Frühjahr nach dem Ende der Winterpause statt, in der die Behörden solche Aktionen aussetzen. Hilfsorganisationen berichten jedoch, die Bemühungen würden vor Beginn der Olympischen Spiele in Paris Ende Juli verstärkt. Die Menschen würden in Unterkünfte weit weg von der Hauptstadt geschickt, anstatt in der Region Paris untergebracht zu werden, wo viele Asylsuchende auf ihre Gerichtstermine warten.
Quelle: ntv.de, mes/AP