Panorama

Chinesische Menschenhändler gefasst Polizei befreit 178 Kinder

In China gelingt der Polizei ein großer Coup gegen den organisierten Kinderhandel. Über Monate hinweg sammeln 5000 Beamte Beweise, um schließlich mehr als 600 Verdächtige festzunehmen. Bei der Aktion befreien die Fahnder 178 Kinder. Experten machen die Ein-Kind-Politik Pekings mitverantwortlich für das Problem.

Bei einem groß angelegten Schlag gegen Kinderhandel hat die chinesische Polizei mehr als 600 Verdächtige festgenommen und 178 Kinder befreit. An der konzertierten Aktion nahmen über 5000 Beamte teil, die vorangegangenen Ermittlungen zogen sich über Monate hin, wie das Ministerium für öffentliche Sicherheit mitteilte.

178 Kinder befinden sich wieder in Freiheit (Symboldbild).

178 Kinder befinden sich wieder in Freiheit (Symboldbild).

(Foto: REUTERS)

Den Angaben zufolge war die Polizei erstmals im Mai bei Ermittlungen zu einem Verkehrsunfall auf Hinweise auf einen Kinderhändlerring in der südwestlichen Provinz Sichuan aufmerksam geworden. Im August stießen die Ermittler dann in der südöstlichen Provinz Fujian auf einen weiteren Ring von Kinderhändlern. Nachdem die Polizisten genug Beweise zusammengetragen hatten, schlugen sie Ende November schließlich in zehn Provinzen in ganz China zu und nahmen 608 Verdächtige fest. Es handele sich um den "bisher größten Sieg im Kampf gegen Kinderhandel", betonte das Ministerium. Es ließ offen, wie alt die Kinder waren und ob sie zu ihren Eltern zurückkehren konnten.

Experten geben Politik Mitschuld

Die Adoptionsregeln für kinderlose Paare sind in der Volksrepublik sehr weit gefasst, dadurch haben Kinderhändler ein leichtes Spiel. Experten machen jedoch auch die strikte Ein-Kind-Politik Pekings für das Problem verantwortlich: Da viele Familien unbedingt einen männlichen Erben wollten, kauften sie sich einfach einen oder seien umgekehrt schnell bereit, Töchter gegen einen geringen Preis wegzugeben.

Erst im November hatte die Polizei in der ostchinesischen Provinz Shandong einen Menschenhändler-Ring zerschlagen, der armen Familien Geld für ihre Babys gab, um sie für umgerechnet 6000 Euro weiterzuverkaufen.

Quelle: ntv.de, AFP

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