Filmte das Formel-1-Idol seinen Sturz? Polizei beschlagnahmt Schumachers Kamera
03.01.2014, 19:40 Uhr
Michael Schumacher liegt im Koma.
(Foto: dpa)
Während Michael Schumacher weiter in Lebensgefahr schwebt, kommen neue Details zum Unfallhergang ans Licht. Offenbar trug Schumacher eine Kamera am Helm, als er stürzte. Während manche Ermittler das Aufzeichnungsgerät beschlagnahmen, befragen andere den Sohn des Rekordweltmeisters.
Der Zustand des verunglückten Formel-1-Idols Michael Schumacher ist unverändert kritisch. Zum Zustand des 45-Jährigen gibt es keine weiteren Information, doch die französische Zeitung "Dauphiné Libéré" schreibt, Schumacher habe bei seiner Unglücksfahrt eine Helm-Kamera getragen. Unklar sei aber, ob sie zum Zeitpunkt des Unfalls eingeschaltet war. Die Polizei hat die Kamera bereits beschlagnahmt, berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Ermittlerkreise.
Bei der Zeitung heißt es zudem, dass derzeit Ermittler aus Savoie in der Klinik seien, um Schumachers 14-jährigen Sohn Mick zu befragen. Auch dies wurde aus Ermittlerkreisen bestätigt. Ein Freund des Sohnes soll ebenfalls vor Ort gewesen und den Unfall beobachtet haben.
Fans versammeln sich um ihr Idol
Zum 45. Geburtstag von Michael Schumacher versammelten sich am Freitag Dutzende Ferrari-Fans vor dem Krankenhaus im französischen Grenoble. Dort liegt der frühere Formel-1-Fahrer nach wie vor im Koma. In den roten Ferrari-Farben, mit Fahnen, Transparenten und Bannern harrten die Fans vor der Klinik aus, um Schumacher ihre Genesungs- und Geburtstagswünsche zu überbringen. Viele der Anhänger kamen in Bussen aus Italien.
Schumachers Familie bedankte sich bei den Fans. Die "unglaubliche Anteilnahme hat uns schlichtweg überwältigt und zu Tränen gerührt", erklärte die Familie auf der offiziellen Webseite des im Koma liegenden Schumacher. "Wir sind zutiefst dankbar, auch für die übrigen Glückwünsche, die uns erreichen", hieß es weiter.
Der Formel-1-Rennstall Ferrari erinnerte derweil an die gemeinsamen Erfolge. "Es gibt so viele wunderbare Momente, die wir zusammen erlebt haben und wir haben 72 ausgewählt", hieß es in einer Mitteilung. Diese Zahl entspricht der Zahl der Siege, die Schumacher zwischen 1996 und 2006 für die Scuderia einfuhr. "Das ist ein spezieller Tag für Ferrari und all seine Fans, denn es ist Michaels Geburtstag."
Schumacher und Ferrari erlebten eine bislang einmalige Zeit in der Formel 1. Von 2000 bis 2004 gewann Schumacher mit dem Rennstall aus Maranello fünf Mal nacheinander den WM-Titel. Er hatte Ferrari zusammen mit Jean Todt und Ross Brawn zurück auf die Gewinnerstraße geführt. Seit dem Skiunfall von Schumacher in Méribel stehen Präsident Luca di Montezemolo und Teamchef Stefano Domenicali in Kontakt mit Schumachers Familie. "Forza Michael!", hieß es zum Abschluss der Mitteilung.
"Halt durch"
Auch Fans und Kollegen, die nicht vor Ort in Grenoble waren, gratulierten Schumacher zum Geburtstag. "Happy Birthday #Schumi #KaempfenSchumi", schrieb etwa der ehemalige Tennisprofi Boris Becker auf Twitter. "Halt durch", twitterte Schumachers ehemaliger Teamkollege Rubens Barrichello unter einem Foto aus der gemeinsamen Ferrari-Zeit in der Formel 1. "Happy birthday Michael", gratulierte auch Ex-Pilot Giancarlo Fisichello: "Wir beten für dich." Der neunmalige Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb schrieb: "Werde schnell wieder gesund, Champ."
Die Formel-1-Legende musste in Grenoble bereits zweimal operiert werden. Sein Körper wird heruntergekühlt, um das Gehirn zu entlasten.
Der Ex-Rennfahrer erlitt bei seinem Skiunfall schwere Kopfverletzungen. Er prallte abseits der Piste mit der rechten Seite seines Kopfes auf einen Felsen. Die Ärzte stellten Blutergüsse im Schädelinneren, Gehirnprellungen und Schwellungen im Gehirn fest.
Sein Zustand wird von den behandelnden Ärzten inzwischen als stabil bezeichnet. Zuletzt war von einer leichten Besserung die Rede. Sowohl die Ärzte als auch Schumachers Managerin Sabine Kehm wollten aber keine neue Stellungnahme zum Gesundheitszustand abgeben.
Quelle: ntv.de, fma/mli/dpa