Phantombild veröffentlicht Polizei sucht den Ikea-Bomber
11.06.2011, 16:17 Uhr
Die IKEA-Filiale in Dresden.
(Foto: dpa)
Nach einem Sprengstoff-Anschlag in einer Filiale des Möbelhauses Ikea in Dresden sucht die Polizei mit einem Phantombild nach dem mutmaßlichen Täter. Eine Zeugin habe den Mann vor der Explosion des Sprengsatzes am Freitagabend kurz vor 20 Uhr gesehen, sagte ein Polizeisprecher. Zwei Kunden erlitten bei der Explosion in der Küchenabteilung durch den Schalldruck leichte Gehörschäden.
"Das Motiv liegt im Dunkeln", sagte der Sprecher. Unklar ist auch, ob es eine Verbindung zu ähnlichen Fällen in Filialen der Möbelkette in Belgien, Frankreich und den Niederlanden gibt. "Wir haben keinerlei Hinweise, dass es einen Zusammenhang gibt", sagte eine Ikea-Sprecherin. "Wir haben keine Drohung bekommen - weder in der Zentrale noch in dem betroffenen Einrichtungshaus." Es gebe daher bislang auch keinerlei Hinweise auf eine Erpressung. In Ikea-Filialen in Gent, Lille und Eindhoven waren Ende Mai Sprengsätze mit kleinen Mengen von Schießpulver und manipulierten Weckern explodiert.
Die Deutschland-Zentrale von Ikea in Wallau bei Frankfurt rief ihre Mitarbeiter nach den Explosionen zu erhöhter Wachsamkeit auf. Für die Kunden bestehe kein Grund zur Besorgnis, behauptete Ikea-Sprecherin Sabine Nold. Man habe "alle Häuser über den Vorfall informiert und sie gebeten, sehr aufmerksam zu sein".
Hunde auf der Suche
Die Explosion in Dresden geschah am Freitag gegen 19.45 Uhr. Eine 32 Jahre alte Frau und ihr 41-jähriger Begleiter erlitten von dem Schalldruck einen Gehörschaden, ein sogenanntes Knalltrauma. Die Explosion beschädigte den Fußboden und Ausstellungsstücke. Nach der Räumung des Möbelhauses durchsuchten Spezialkräfte der Polizei das Haus. Sie setzten dabei auch fünf Sprengstoffsuchhunde ein.
Die Teile des Sprengsatzes werden kriminaltechnisch untersucht. Ein Ergebnis erwarten die Ermittler in einigen Tagen. Erst dann könne man etwas über mögliche Zusammenhänge mit anderen Taten sagen, hieß es. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und gefährlicher Körperverletzung.
Quelle: ntv.de, dpa/rts