Halloween steht vor der Tür Polizei warnt Horrorclowns
29.10.2016, 15:59 Uhr
Schlechte Kostümwahl für Halloween.
(Foto: dpa)
Viele Deutsche freuen sich auf das Gruselfest Halloween. Doch angesichts der Welle von Horrorclowns rät die Polizei bei der Kostümwahl zu Vorsicht. Die Beamten verstehen in dieser Hinsicht keinen Spaß.
Nach Hunderten Schock-Vorfällen mit Horrorclowns in Deutschland sollte man sich auf jeden Fall ein anderes Halloween-Kostüm aussuchen - das ist die einhellige Meinung von Polizisten, Politikern und Party-Veranstaltern. Zugleich machen Sicherheitsbehörden erneut klar, dass sie gegen Exzesse bei dem Gruselfest hart vorgehen wollen. "Wer an Halloween als Horrorclown die Straßen unsicher machen will, wird seine hässliche Fratze spätestens im Gewahrsam von Polizei und Justiz ablegen müssen", sagte Nordrhein-Westfalens Justizminister Thomas Kutschaty.
Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) betonte: "Halloween und Karneval sind keine rechtsfreien Räume". GdP-Bundesvize Jörg Radek sagte: "Die Grenzen zwischen erschrecken und bedrohen sind fließend". Beim Kostümgroßhändler Deiters gab es zuletzt kaum noch Nachfrage noch Horrorclown-Kostümen.
Mehr als 370 Vorfälle mit grell maskierten Angstmachern registrierte die Polizei bereits bis Mittwoch. Sie reichen von bloßen Sichtungen über Erschrecken bis hin zu versuchten oder tatsächlichen Angriffen mit Messern oder anderen Waffen. Einem Sprecher des Landeskriminalamtes in Düsseldorf zufolge sind alle Polizeibehörden für den Einsatz in der Halloween-Nacht sensibilisiert. NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) sagte, der Auftritt als Horrorclown sei "zu einem erbärmlichen Selbstläufer für Sadisten geworden". Das sei im Alltag genauso fehl am Platz wie an Halloween.
"Wer Böses im Schilde führt, braucht kein Kostüm"
Einige Betreiber von Clubs und Diskotheken haben reagiert. In der Kölner Diskothek "Club Diamonds" sind als Gruselclowns verkleidete Gäste nicht willkommen. "Die kommen bei uns nicht rein", sagte Geschäftsführer Yahya Firat. "Unsere Gäste sollen sich sicher und wohl fühlen. Wir wollen eine Panik vermeiden." Die Veranstalter in der Kölner Lanxess-Arena hingegen lassen Gruselclowns mitfeiern. "Die Besucher haben die Tickets im Vorfeld gekauft. Wir können ihnen nicht den Einlass verwehren", sagte Björn Lindert, Veranstalter der Party und Geschäftsführer des Kostümgroßhändlers Deiters. Außerdem: "Wer Böses im Schilde führt, braucht dafür keine Clowns-Maske." Das Sicherheitspersonal werde aber bei Horrorclowns besonders genau hinschauen.
Anders als die beiden Warenhausketten Karstadt und Galeria Kaufhof, die Horrorclown-Masken und -Kostüme in den vergangenen Tagen aus dem Sortiment genommen haben, verkauft Deiters die Masken weiterhin. "Allerdings haben momentan wenige Leute Lust, sich als Gruselclown zu verkleiden", sagte Lindert. "Niemand, der einfach nur Halloween feiern will, greift momentan zu einer Horrorclown-Maske." Es wolle schließlich niemand beschimpft oder sogar verprügelt werden.
Quelle: ntv.de, fma/dpa