Panorama

"Ozapft is!" Reiter eröffnet das Oktoberfest

Na dann Prost. Das Oktoberfest ist eröffnet.

Na dann Prost. Das Oktoberfest ist eröffnet.

(Foto: AP)

Im Herzen der bayerischen Landeshauptstadt beginnt das größte Volksfest der Welt in einem bunten Wirbel aus Trachten, internationalen Gästen und überschäumenden Maßkrügen. Wie schlägt sich der neue Oberbürgermeister beim Fassanstich?

Die Eröffnungszeremonie mit Fassanstich ist fester Bestandteil des größten Volksfestes der Welt: Mit vier Schlägen hat Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter das erste Fass Bier angezapft und damit das Oktoberfest eröffnet.

Nach dem erfolgreichen Anstich rief Münchens neues Stadtoberhaupt die traditionellen Eröffnungsworte aus: "Ozapft is!"(Hochdeutsch etwa: Es ist angezapft!"). Vor den dicht gedrängten Massen der wartenden Oktoberfestgäste fügte Reiter hinzu: "Auf eine friedliche Wiesn!"

Der Moment der Entscheidung: Der Oberbürgermeister holt mit dem Holzhammer aus.

Der Moment der Entscheidung: Der Oberbürgermeister holt mit dem Holzhammer aus.

(Foto: REUTERS)

Bis zum 5. Oktober werden auf der bekanntesten Festveranstaltung Deutschlands auf der Münchener Theresienwiese unweit des Hauptbahnhofs rund sechs Millionen Besucher erwartet. Schon Stunden vor dem traditionellen Anstich hatten sich vor den Wiesn-Zelten lange Schlangen gebildet.

Starker Andrang trotz Regenwetter

Gut eine Stunde vor dem offiziellen Startschuss des Oktoberfestes mussten die ersten Zelte wegen Überfüllung geschlossen werden - auch dies ist Teil der mittlerweile eingespielten Wiesn-Routine. Mit Blick auf das trübe Wetter am Eröffnungstag scheint die diesjährige Wiesn bislang unter keinem guten Stern zu stehen. Hatte es an den Vortagen noch strahlendes Spätsommer-Wetter gegeben, setzte am Vormittag in München Dauerregen ein.

Davon ließen sich die aus aller Welt angereisten Festbesucher zusammen mit den alteingessenen Lokalpatrioten in ihrer Feierfreude in der bayerischen Landeshauptstadt nicht aufhalten. Zahlreiche Zuschauer verfolgten den traditionellen Einzug der Oktoberfest-Wirte - in Tracht und mit Regenschirm oder Ganzkörperplastikhülle.

Vier Schläge gegen die Blamage

Für Münchens Oberbürgermeister Reiter war der Fassanstich eine Premiere. Das neue Stadtoberhaupt hatte sich einer offiziellen Mitteilung zufolge in der Woche vor dem Anstich unter Ausschluss der Öffentlichkeit einem speziellen Training unterzogen, in dem ihm erfahrene Wiesnwirte die richtige Schlagtechnik beibringen sollten.

Für das Stadtoberhaupt ist der Traditionstermin nicht ohne Risiko: Das mit Oktoberfestbier gefüllte Holzfass steht unter Druck. Der Zapfhahn aus Messing muss mit dem schweren Holzhammer mit genau berechneter Wucht, sorgsamer Präzision und beherzter Kraft ins Spundloch geschlagen werden, damit die erste Maß Bier sicher gezapft werden kann.

Anstich-Bier für Seehofer

Geht der Fassanstich schief, ergießt sich das schäumende Festbier in meterweiten Fontänen ins Festzelt und bespritzt die umstehenden Würdenträger. Ein solcher Moment kann im ungünstigen Fall politische Karrieren beenden. In der bayerischen Landeshauptstadt und dem Umland wäre der Verantwortliche eines solchen Versagens auf Jahre hinaus blamiert.

Für Reiter ging alles gut: Nach vier Schlägen sprudelte das Bier im Schottenhamel Festzelt in die bereitgehaltenen Gefäße. "Ich habe ja noch ein paar Jahre zum Üben", sagte der SPD-Politiker zufrieden. Vorgänger Christian Ude hatte zwar zuletzt nur zwei Schläge benötigt. Reiter erinnerte aber vor seinem Auftritt süffisant daran, dass Ude einst mit sieben Schlägen gestartet war.

Im Freistaat Bayern ist die Eröffnung des überaus populären Oktoberfests ein gewichtiger Termin im politischen Jahreslauf. "Die erste Maß gehörte traditionell dem bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer", wie die Stadt München in ihrer offiziellen Pressemitteilung betonte.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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