Lawinenunglück in Pakistan Schneefall behindert Suche
09.04.2012, 11:42 Uhr
Die Schneemassen haben sich über eine Länge von einem Kilometer erstreckt.
(Foto: AP)
Im Norden Pakistans stellen die Retter die Suche nach den 135 Vermissten nach dem schweren Lawinenunglück vorübergehend ein. Dichter Schneefall macht den Bergungskräften zu schaffen. Nach zwei Tagen unter den bis zu 25 Meter hoch aufgetürmten Schneemassen, käme es einem Wunder gleich, wenn es Überlebende geben würde.
Zwei Tage nach dem Lawinenunglück im Norden Pakistans behindern schwere Schneefälle die Suche nach den 135 Verschütteten. Wie der Sender Dunya TV berichtete, mussten die Rettungskräfte die Arbeiten in rund 4500 Metern Höhe vorläufig einstellen.
Eine Schneelawine hatte am Samstagmorgen in der Nähe des Siachen-Gletschers einen Militärstützpunkt unter sich begraben. Von 124 Soldaten und 11 Zivilisten fehlt seitdem jede Spur. Nach so langer Zeit besteht kaum noch Hoffnung auf die Rettung der Verschütteten. Es gebe keinerlei Hinweise darauf, dass jemand das Unglück überlebt haben könnte, erklärte das Militär am Sonntag. "Wir können nur auf ein Wunder hoffen." Die Armee hatte erklärt, die Schneemassen der Lawine erstreckten sich über ein Gebiet von einem Kilometer und hätten sich an der Unglücksstelle bis zu 25 Meter hoch aufgetürmt.
In der Region gibt es seit Jahrzehnten militärische Auseinandersetzungen zwischen Pakistan und Indien, die beide dort Gebietsansprüche erheben. Der Siachen-Gletscher wird auch als das höchstgelegene Kampfgebiet der Erde bezeichnet. Es liegt bis zu 6000 Meter über dem Meeresspiegel, die Temperaturen erreichen minus 60 Grad. Pakistan und Indien haben dort Schätzungen zufolge insgesamt bis zu 20.000 Soldaten stationiert.
Quelle: ntv.de, dpa/rts