Radtour endet mit Ekel-Entdeckung Teenager finden verwesende Krokodilköpfe
04.08.2015, 10:23 Uhr
Inzwischen wurden die Tiere entsorgt.
(Foto: NT Police)
Krokodilen zu begegnen, kann in Australien schon mal passieren. Was drei Jungs jedoch bei einem abendlichen Radausflug zu sehen bekommen, ist alles andere als üblich. Und ein furchtbarer Gestank macht es noch schlimmer.
Auf einer Fahrradtour haben drei Teenager in einem alten Tiefkühlschrank im Norden Australiens dutzende verrottende Köpfe von Krokodilen entdeckt. Wie die Polizei mitteilte, machten die 13-Jährigen den grausigen Fund am Sonntag hinter einer Reihe von Ladengeschäften in dem Ort Humpty Doo, der rund 40 Kilometer von der Stadt Darwin entfernt liegt. Demnach befanden sich in dem Tiefkühler bis zu 70 Köpfe, darunter etwa 50 von geschützten Salzwasserkrokodilen.
Mitchell Morriss, Jacob und Zac Lawler fuhren abends noch ein bisschen mit ihren Fahrrädern herum, als ihnen der eklige Geruch auffiel. "Ich sah den Gefrierschrank und es stank einfach grauenhaft", erzählte Jacob einem örtlichen Fernsehsender. "Ich fiel fast vom Fahrrad, um mich zu übergeben."
Der Tiefkühler sei in einem schlechten Zustand gewesen, sagte Tommy Nichols, ein Vertreter der Naturschutzbehörden, der Rundfunkanstalt ABC. "Es herrschte ein ziemlich übler Gestank, zudem war alles voller Maden", fügte er hinzu. Die Gefriertruhe enthielt auch gefüllte Wasserflaschen und geschmolzene Eisbeutel. Damit sollten die Köpfe wohl gekühlt werden.
Illegaler Handel?
Wer die Köpfe zu welchem Zweck konservieren wollte, war zunächst unklar. Mit Krokodilleder lassen sich aber hohe Preise erzielen. Die Tötung eines geschützten Tiers kann jedoch mit einem Bußgeld von umgerechnet gut 50.000 Euro oder mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden.
Möglicherweise waren die Tiere zu klein, um sie gewinnbringend verkaufen zu können, vermutet Nichols. Die meisten der Tiere seien etwa vier Jahre alt gewesen. Nach den Resten zu urteilen, waren sie zwischen 1 Meter und 1,70 Meter lang. Größere Krokodilköpfe können wertvoll sein, so Nichols, doch die gefundenen seien "praktisch nichts wert". Die Tiere wiesen verschiedene Stadien der Verwesung auf. Offenbar waren sie erst vor ein paar Tagen auf den Müll geworfen worden.
Australien hatte Salzwasserkrokodile, die bis zu sieben Meter lang werden können, im Jahr 1971 unter Naturschutz gestellt. Seither wuchs ihre Population im Norden des Landes stark an. Von Behördenseite werden jedes Jahr etwa 500 Tiere getötet - zur Regulierung des Bestands und zum Schutz der Bevölkerung, denn pro Jahr töten die Krokodile im Durchschnitt zwei Menschen. Als Haustiere dürfen die Krokodile im Norden Australiens gehalten werden, wenn sie kleiner als 60 Zentimeter sind.
Quelle: ntv.de, sba/AFP