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Anschlagspläne für Kölner Dom? Terrorverdächtiger kommt nicht wieder frei

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Nach der Terrorwarnung sind die Sicherheitsmaßnahmen für den Kölner Dom noch immer hoch.

Nach der Terrorwarnung sind die Sicherheitsmaßnahmen für den Kölner Dom noch immer hoch.

(Foto: picture alliance / Panama Pictures)

Seit Weihnachten ist der Kölner Dom wegen Terrorwarnungen gesperrt. Den Ermittlern gelingt die Festnahme von Verdächtigen, einer von ihnen soll bis heute in Langzeitgewahrsam sitzen. Freigelassen wird der 30-jährige Tadschike nun allerdings nicht. Grund dafür ist ein Haftbefehl aus Österreich.

Ein im Zusammenhang mit der Terrorwarnung für den Kölner Dom festgesetzter Mann kommt wegen eines europäischen Haftbefehls aus Österreich nicht frei. Bei der Generalstaatsanwaltschaft Köln sei ein Auslieferungsverfahren anhängig, teilte die Kölner Polizei mit. Das Amtsgericht Köln habe daraufhin eine sogenannte Festhalteanordnung erlassen. Der 30 Jahre alte Tadschike sei der Justizvollzugsanstalt Köln überstellt worden.

Der Verdächtige war an Heiligabend in Wesel festgesetzt worden. Er war bis Sonntag nach früheren Polizeiangaben in einem Langzeitgewahrsam. Zum Inhalt des europäischen Haftbefehls wollte sich die Polizei Köln nicht äußern. Es handele sich um einen Haftbefehl aus Österreich, sagte ein Polizeisprecher.

Die Sicherheitsbehörden hatten kurz vor Weihnachten Hinweise auf einen im Kölner Dom oder im Umfeld des Doms geplanten Terroranschlag erhalten. Dahinter sollten islamistische Extremisten stehen. Nach weiteren Ermittlungen berichtete die Polizei an Silvester, es handele sich um ein "Geflecht von Menschen aus Zentralasien". Für den Anschlag habe ein Auto genutzt werden sollen.

Drei Verdächtige auf freiem Fuß

Im Zusammenhang mit den Ermittlungen wurden an Silvester vier weitere Männer aufgegriffen. Drei von ihnen im Alter von 25, 30 und 38 Jahren hatten die tadschikische beziehungsweise usbekische Staatsangehörigkeit und wurden in Nörvenich im Kreis Düren sowie in Duisburg und Herne im Ruhrgebiet festgesetzt. Der vierte, ein 41 Jahre alter Deutschtürke, wurde in Bochum festgesetzt.

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Der in Düren festgesetzte Mann, ein 25 Jahre alter Tadschike, kam auf richterliche Anordnung in polizeilichen Langzeitgewahrsam. Er kann noch bis zum 14. Januar festgehalten werden. Die anderen wurden an Neujahr wieder freigelassen. Die Polizei betonte, die Ingewahrsamnahmen hätten der Gefahrenabwehr gedient.

Neben dem Hinweis auf den möglichen Anschlagsplan in Köln hatten Sicherheitsbehörden vor Weihnachten außerdem einen Hinweis auf einen möglichen geplanten Anschlag auf eine Kirche in Wien erhalten. Auch in Wien erhöhte die Polizei zu Weihnachten die Sicherheitsmaßnahmen. An Silvester - dem Tag, an dem der Anschlag den Hinweisen zufolge geplant war - sicherte die Polizei den Dom mit rund 1000 Einsatzkräften ab. Seit Weihnachten ist die mittelalterliche Kathedrale nur noch für Gottesdienstbesucher zugänglich, aber nicht mehr für Touristen. Wann die Sicherheitsvorkehrungen wieder zurückgefahren werden, kann die Polizei noch nicht sagen.

Quelle: ntv.de, spl/dpa

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