Panorama

Explosion in Chemiepark Toter Arbeiter geborgen

Die Rauchwolke zog über Marl.

Die Rauchwolke zog über Marl.

(Foto: dapd)

Zunächst war die Hitze noch zu groß, doch nun bergen Rettungskräfte nach dem Feuer in einem der größten deutschen Chemieparks einen getöteten Arbeiter. Die Polizei richtet eine Ermittlungskommission ein, um die Brandursache zu klären.

Nach dem Brand im Chemiepark Marl ist die Leiche eines getöteten Arbeiters geborgen worden. Rettungskräfte holten den Toten aus der Anlage. Wegen der hohen Temperaturen am Unglücksort hatten sie zunächst nicht zu dem Opfer gelangen können.

Bei Ausbruch des Feuers am Samstagmittag waren etwa 10 bis 15 Menschen in der Anlage. Ein weiterer Arbeiter erlitt schwere Brandverletzungen. Er wurde in eine Spezialklinik geflogen. Ein Feuerwehrmann wurde zudem leicht am Knie verletzt.

Bisherige Unfälle im Chemiepark Marl
  • Am 30. Januar 1995reißt ein Verbindungskrümmer in einem Reaktor der Ethanolamin-Fabrik. Etwa 2 TonnenAmmoniak sowie 400 kg Ethanolamin treten aus.
  • Am 19. Juli 1998wird durch einen Bedienfehler in der Vinylchloridanlage eine bis dahin nicht erwarteteexotherme Reaktion ausgelöst. Rohre bersten, Chlorwasserstoff tritt aus, ein offenerBrand entsteht.
  • Am 28. Mai 1999 reißtein Rohrbogen einer Vinylchloridanlage und ein Gemisch aus 1,2-Dichlorethan, Vinylchloridund Chlorwasserstoff tritt aus. Mehrere Arbeiter und Einsatzkräfte werden verletzt.
  • Am 10. Oktober 2006kommt es in einem Produktionsgebäude der Zwischenproduktefabrik zu einer Verpuffung.Das Wärmeträgeröl Marlotherm entzündet sich, eine riesige schwarze Rauchsäule steigtin den Himmel.

Die Polizei hat inzwischen eine Ermittlungskommission eingerichtet, um die Brandursache zu klären. Bisher liegen aber noch keine Ergebnisse vor. Auch über die Höhe des Sachschadens gibt es noch keine Erkenntnisse.

Nach Ausbruch des Feuers in der riesigen Chemieanlage am Nordrand des Ruhrgebiets war eine pechschwarze Rauchwolke über Marl gezogen. Die Anwohner wurden vorsorglich aufgefordert, die Fenster geschlossen zu halten. Eine Gesundheitsgefahr für die Anwohner habe aber nicht bestanden, hieß es.

Die Chemieanlage ist nach Angaben des Betreibers Infracor der drittgrößte Chemiepark in Deutschland. In der von dem Unglück betroffenen Anlage stellt der Essener Spezialchemiekonzern Evonik ein Vorprodukt für die Kunststoffproduktion her. Dabei handle es sich um den Kohlenwasserstoff Butadien, sagte der Standortleiter des Chemieparks, Klaus-Dieter Juszak.

Quelle: ntv.de, dpa

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