Fast acht Jahre lang soll ein Turntrainer seine Schützlinge in einem Weimarer Sportverein missbraucht haben. Nun muss sich der 31-Jährige vor Gericht wegen sexuellen Missbrauchs in mehr als 80 Fällen verantworten. Die Details sind verstörend.

In mehr als 80 Fällen soll sich ein Trainer eines Sportvereins in Weimar an seinen Schützlingen vergangen haben. Nun muss er sich wegen Missbrauchs vor dem Landgericht Erfurt verantworten. Zum Prozessauftakt wurde die Öffentlichkeit auf Antrag des Angeklagten und mehrerer Nebenklägerinnen zunächst ausgeschlossen - weil es um die Intimsphäre des Mannes und seiner Opfer gehe. Die Staatsanwaltschaft wirft dem heute 31-Jährigen sexuellen Missbrauch von Kindern vor.

Fast acht Jahre lang soll er als Trainer der Turnabteilung die ihm anvertrauten Mädchen missbraucht haben. Mit zwei Schülerinnen unter 16 Jahren habe er außerdem einen pornografischen Film angesehen, so der Vorwurf. Anfang 2016 stellte schließlich eines der mutmaßlichen Opfer Strafanzeige bei der Polizei.

Der Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes, Rolf Beilschmidt, ist froh, dass der Prozess begonnen hat und will endlich Klarheit bekommen. "Diese Vorwürfe beschäftigen uns sehr", so Beilschmidt. Der Schutz von Kindern und Jugendlichen im organisierten Sport habe Priorität. 

Nach der sofortigen Suspendierung des Übungsleiters und einem Hausverbot bei seinem Verein seien weitere Schritte vorgesehen. Besprochen worden sei die Erarbeitung eines Präventionskonzeptes  sowie von Beratungsangeboten für betroffene Kinder und deren Eltern in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Kinderschutzdienst.