Panorama

Chaos auf den Philippinen UN besorgt um Millionen Kinder

Die Versorgung der Überlebenden ist noch immer schwierig.

Die Versorgung der Überlebenden ist noch immer schwierig.

(Foto: dpa)

Die Lage auf den Philippinen ist noch immer verzweifelt. Deutlich mehr Menschen als bislang angenommen sind obdachlos, die UN räumen große logistische Probleme ein. Für Zehntausende Obdachlose gibt es aber offenbar eine Lösung.

Mehr als eine Woche nach dem verheerenden Taifun auf den Philippinen laufen allmählich die Aufräumarbeiten an. In der stark beschädigten Stadt Tacloban schoben Trupps von Überlebenden den Schutt zerstörter Häuser und Straßen beiseite. Die Unterstützung aus dem Ausland kam weiterhin nur langsam in Gang. Hunderte von internationalen Helfern errichteten provisorische Krankenhäuser und fuhren Güter an die Bedürftigen aus.

Die Vereinten Nationen räumten große logistische Probleme ein. Die Versorgung der Opfer blieb lückenhaft. Verletzte standen in langen Warteschlangen unter sengender Sonne an, um sich ärztlich behandeln zu lassen. Örtliche Behörden berichteten von erheblichen Engpässen bei der Bergung der vielen Leichen, die auf Straßen und unter Trümmern lagen. Demnach fehlt es dazu häufig an Leichensäcken, Personal und Treibstoff.

Fast zwei Millionen Obdachlose

Hunderttausende haben alles verloren.

Hunderttausende haben alles verloren.

(Foto: dpa)

Sorgen bereitet vor allem die Lage der zahllosen Obdachlosen. Laut UN haben deutlich mehr Menschen ihre Wohnungen verloren als bislang gedacht. Die neue Schätzung beläuft sich auf 1,9 Millionen Betroffene, davor war von 900.000 die Rede. "Wir machen uns sehr, sehr große Sorgen um Millionen von Kindern", sagte ein Sprecher des UN-Kinderhilfswerkes Unicef.

Für Zehntausende Menschen, die durch dem verheerenden Taifuns auf den Philippinen obdachlos wurden, soll auf der Insel Leyte eine neue Siedlung gebaut werden. Die Behörden hätten bereits ein acht Hektar großes Grundstück ausgewiesen, berichtete die Katastrophenschutzbehörde.

"Wir haben ein Areal zur Umsiedlung gefunden, wir wollen dort Häuser für die Obdachlosen bauen", sagte Behördenchef Eduardo Del Rosario. "Wir werden morgen beginnen, das Gelände zu planieren."

Tausende werden vermisst

Die offizielle Zahl der Toten lag am Freitag bei 3621. "Wenn sie noch steigt, wird es wahrscheinlich nicht sehr stark sein", sagte der Chef der nationalen Katastrophenhilfe, Eduardo del Rosario. Vermisst werden nach Angaben des Roten Kreuzes inzwischen 25.000 Menschen.

Der philippinische Präsident Benigno Aquino will am Wochenende die Katastrophengebiete besuchen. Er hat in seinem Land wegen der verzögerten Hilfslieferungen und verwirrender Schätzungen zu den Opferzahlen scharfe Kritik auf sich gezogen.

Der Taifun hat auf mehreren Inseln verheerende Zerstörung angerichtet, vor allem in Küstengebieten. Hier brach eine Sturmflut mit meterhohen Wellen Hunderte Meter über das Land herein und riss alles mit sich.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa/AFP

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