Bereits 88 Tote durch Überschwemmungen Über eine Million auf der Flucht
19.06.2010, 19:17 UhrDer Süden Chinas wird von schweren Überschwemmungen heimgesucht. Tagelanger Regen lässt die Flüsse der Pegel dramatisch steigen, es kommt zu Überflutungen und Erdrutschen. Über 1,4 Millionen Menschen fliehen vor den Wassermassen.
Zum Schutz vor einer Flutkatastrophe sind im Süden Chinas fast anderthalb Millionen Menschen in Sicherheit gebracht worden. Nachdem tagelanger Regen die Pegel mehrerer Flüsse gefährlich hat ansteigen lassen, hätten mehr als 1,4 Millionen Menschen ihre Häuser verlassen müssen, berichteten staatliche Medien. In den vergangenen Tagen waren mindestens 88 Menschen bei Überschwemmungen und Erdrutschen ums Leben gekommen.
Aus den Gebieten an Flussufern und tiefer gelegenen Gebieten in der Nähe der Hochwasser führenden Flüsse wurden nach Angaben der Behörden mehr als 1,4 Millionen Anwohner in Sicherheit gebracht. Bereits am Donnerstag hatte der Perlfluss in der Provinz Guangdong einen gefährlichen Wasserstand erreicht. Der weitverzweigte Strom ist Chinas zweitlängster Wasserweg.

Ein Auto in den überschwemmten Straßen von Yingtan.
(Foto: REUTERS)
Das Staatsfernsehen zeigte Bilder aus Guangdong von fast völlig überfluteten Häusern. In der benachbarten Provinz Fujian traten ebenfalls Flüsse über ihre Ufer. In der Provinz Jiangxi begannen Arbeiter, riesige Steinbrocken von den Straßen zu räumen, die durch Erdrutsche dorthin gelangt waren.
Weitere Stürme drohen
Seit einer Woche waren im Süden Chinas heftige Regenfälle niedergegangen. Nach Angaben des chinesischen Ministeriums für zivile Angelegenheiten werden in acht südlichen Provinzen noch 48 Menschen vermisst. Die Kosten der Katastrophe belaufen sich demnach mittlerweile auf elf Milliarden Yuan (1,3 Milliarden Euro).
Der Nationale Wetterdienst warnte vor weiteren Regenstürmen in den kommenden Tagen. Der Hochwasserschutz werde sich "enormen Herausforderungen" gegenüber sehen. Bereits einen Tag zuvor hatte der Wetterdienst für die Unwetterregion die zweithöchste Alarmstufe, orange, ausgerufen.
Quelle: ntv.de, AFP