Nur noch vereinzelte Gewitter Unwetter tötet drei Menschen
07.07.2012, 12:21 Uhr
Unwetter brachten ein Festzelt in Bayern zum Einsturz. Obwohl es schon geräumt war, wurden vier Menschen verletzt.
(Foto: dpa)
Gewitter, heftiger Wind und Starkregen halten Polizei und Rettungsdienste weiter in Atem. Bei Unwettern vor allem im Süden und Osten Deutschlands kommen am Freitag drei Menschen ums Leben. Zahllose Bäume knicken um, viele Keller laufen voll.
Bei Unwettern in Deutschland sind drei Menschen gestorben und mindestens 20 verletzt worden. In Heidenau bei Dresden wurde ein neunjähriges Mädchen am frühen Freitagabend von einem Blitz erschlagen. Nördlich der sächsischen Landeshauptstadt, bei Laußnitz, stürzte ein Baum auf das Auto eines 23-Jährigen und verletzte diesen tödlich. In Lüneburg wurde eine Radfahrerin eine Stunde nach einem Gewitter von einem umstürzenden Baum getötet. Ob der morsche Baum wegen des Unwetters umgestürzt war, konnte die Polizei zunächst nicht klären.
Das getötete Mädchen in Heidenau lief gerade an einem Baum auf einem Schwimmbadgelände vorbei, als dieser vom Blitz getroffen wurde, wie die Polizei in Dresden mitteilte. Nach ersten Erkenntnissen wurden mehrere Kinder aufgrund eines Gewitters in ein Gebäude gerufen. Die Neunjährige war gerade an einer Birke angelangt, als der Blitz in den Baum einschlug und dann auf das Kind überging.
In einem Waldgebiet bei Laußnitz fielen etliche Bäume um. Einer traf auf der Bundesstraße 97 den Wagen des 23-Jährigen. Der junge Mann wurde dabei tödlich verletzt. Die 47-Jährige Radlerin bei Lüneburg war nach Angaben der Feuerwehr am Freitagabend gegen 19.00 Uhr in einem Wäldchen unterwegs gewesen, als ein morscher Baum auf sie fiel. Dabei wurde sie zwischen dem Stamm und ihrem Fahrrad eingeklemmt. Einsatzkräfte befreiten die Schwerverletzte. Die Frau starb wenig später in einem Krankenhaus.
Keine Entwarnung für Samstag
Glück im Unglück hatten 15 Bergsteiger im Berchtesgadener Land. Ein Blitz streifte die Wandergruppe. Dabei wurden 15 Menschen verletzt, unter ihnen ein zehnjähriger Junge. Für 13 von ihnen endete die Wanderung im Krankenhaus. Zu der Gruppe gehörten auch Soldaten aus den Niederlanden.
Jedes Jahr werden in Deutschland nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) 40 bis 50 Menschen direkt oder indirekt von einem Blitz getroffen, einige von ihnen tödlich. Bereits vor gut einer Woche waren im hessischen Korbach vier Frauen durch den Blitzeinschlag auf einem Golfplatz getötet worden.
Im südbayrischen Raisting stürzte ein Festzelt wegen des starken Windes zusammen. Wie die Polizei mitteilte, verletzten sich fünf Menschen - einer davon schwer. Der Sachschaden wird auf bis zu 50.000 Euro geschätzt. Vor allem der Osten und Süden Deutschlands wurde von den Ausläufern des Tiefs "Mina" heimgesucht. Sintflutartige Regenfälle bedeuteten überflutete Straßen, vollgelaufene Keller und viel Arbeit für die Feuerwehr.
Wetterexperten geben für die nächsten Tage vorsichtig Entwarnung."Ganz so schlimm wird es erstmal nicht mehr werden", sagte Meteorologe Christian Herold vom Deutschen Wetterdienst. "Aber man muss noch vereinzelt mit Gewittern rechnen." Aus Südeuropa strömten weiter feuchtwarme Luftmassen ins Bundesgebiet, vom Atlantik komme kühlere Luft.
Quelle: ntv.de, dpa