Chaos in Dresdner Bürohaus Verirrter Elch ist bald zurück in Freiheit
25.08.2014, 18:47 Uhr
Zwei Schüsse aus dem Betäubungsgewehr sind nötig, um den verängstigten Elch im Foyer eines Dresdner Konzerns vorübergehend außer Gefecht zu setzen. Schlafend kann er besser transportiert und zurück in die Freiheit gebracht werden.
Ein verirrter Elch ist nach seinem Ausflug in ein Dresdner Bürogebäude wieder auf dem Weg in die Freiheit. "Er wurde in einen Container verladen und wird nun in die Wälder Ostsachsens gebracht", sagte ein Polizeisprecher. An einem ungenannten Ort soll das etwa zwei bis drei Jahre alte Tier ausgesetzt werden.
Für den Transport wurde es mit mehreren Schüssen aus einem Betäubungsgewehr narkotisiert. "Die Betäubung verlief problemlos, dem Tier geht es gut", sagte der Sprecher. Zwei Pfeile hätten das rechte Hinterteil des Tieres getroffen, beschrieb ein Augenzeuge den Vorgang. Kurz nach dem abgefeuerten Schuss habe der junge Elchbulle noch auf den Beinen gestanden.
Elch strandet im Foyer
Das Tier hatte sich am Nachmittag in das Verwaltungsgebäude eines Konzerns in Dresden verirrt. Der junge Elch brach auf seiner Flucht vor Menschen durch die Tür des verglasten Bürogebäudes und strandete in der Eingangshalle. "Das ist ein Zeichen von Panik, er weiß nicht mehr, wohin", sagte ein Sprecher des Staatsbetriebes Sachsenforst.
Dieser stand, von der Feuerwehr eingesperrt, stundenlang neben der kaputten Tür eingeklemmt zwischen Glasscheiben und Wand - und schaute hinaus. "Wie in einem Schaufenster", sagte ein Zuschauer. Das Spektakel hatte einen Auflauf Neugieriger verursacht. Das Gelände vor dem Haus war abgesperrt. Aus den oberen Etagen verfolgten Angestellte die skurrile Szenerie.
Der Vierbeiner, der am vergangenen Freitag erstmals im nahen Radebeul gesehen worden war, graste zuvor unweit des Industriegeländes in der Flutrinne. Als Polizei und Schaulustige anrückten, nahm er Reißaus.
Nach Angaben des Sachsenforst-Sprechers kommt es immer mal wieder vor, dass Jung-Elche aus Polen auf Wanderschaft über die alten Elchpässe bis Dresden gelangen. Sie müssen ihre Heimat verlassen, wenn die Alt-Elche wieder Nachwuchs bekommen und sich Familienverbände neu sortieren. Die meisten bleiben in Polen. Der letzte Auftritt eines Elchbullen in Sachsen liegt Jahre zurück. "Der verschwand irgendwo bei Altenberg", sagte der Sprecher.
Quelle: ntv.de, hla/dpa