Panorama

In Ägypten entdeckt Verschleppte Kinder kehren heim

Die vier entführten Kinder Miriam, Lisa, Jonas und Benjamin sind wieder in Deutschland. Sie waren von ihrem Vater nach Nordafrika verschleppt worden. Monatelang wurde nach dem Mann mit internationalem Haftbefehl gesucht. Sein Motiv ist weiter unklar.

Glückliches Ende einer mehr als vier Monate dauernden Odyssee: Die von ihrem Vater nach Ägypten verschleppten Kinder sind wieder in Deutschland. Sie befinden sich nun gemeinsam mit der Mutter an einem sicheren Ort, teilte die Polizei in Celle mit. Die Familie stammt aus Hermannsburg in der Lüneburger Heide. Nach Informationen der Ermittler geht es den Kindern gut. "Ich bin überglücklich und unendlich dankbar, dass meine Kinder wieder bei mir sind", hieß es in einer Erklärung der Frau, die von Polizei und Staatsanwaltschaft verlesen wurde.

In dieser Straße in Hermannsburg sind die Kinder zu Hause.

In dieser Straße in Hermannsburg sind die Kinder zu Hause.

(Foto: dpa)

Gegen den Vater soll Haftbefehl erlassen werden. Die Kinder waren von ihrem Vater, der nicht mehr sorgeberechtigt ist, vor mehr als vier Monaten aus der 8000-Einwohner-Gemeinde Hermannsburg verschleppt worden. Am Ostermontag hatte der arbeitslose Krankenpfleger die damals vier- bis achtjährigen Kinder bei seiner früheren Frau unter dem Vorwand abgeholt, er wolle mit ihnen eine Radtour machen. Dann war der 37-Jährige mit ihnen zunächst nach Ägypten geflogen und später in den Sudan gereist.

Am Mittwoch schließlich kam die Nachricht, dass Kinder und Vater entdeckt und in die Obhut ägyptischer Behörden übergeben wurden. Nach dem Vater war mit internationalem Haftbefehl gesucht worden. Er galt als christlicher Fundamentalist.

Freude in der Heimat

Freunde und Nachbarn reagierten erleichtert auf das Ende der monatelangen Ungewissheit über das Schicksal der Kinder. "Bei mir herrscht übergroße Freude. Als ich es gestern erfahren habe, dass die Kinder gefunden wurden, konnte ich es kaum glauben", sagte Pastor Wilfried Keller von der Großen Kreuzgemeinde, in der die Mutter Mitglied ist. "Wir haben zusammen für die Kinder gebetet."

Für die Mutter sei der Halt durch die Gemeinde wichtig gewesen. "Für sie war es wichtig zu spüren: Da hoffen welche mit mir", sagte der Pastor. Nachbarn der Familie reagierten ebenfalls erleichtert auf das Ende der Entführung.

Auch die Bundesregierung hatte sich in die Suche nach den Kindern und die Aufklärung der Vorgänge eingeschaltet. Unter anderem hatte Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) mit der Mutter telefoniert und ihr Hilfe versprochen. Zuletzt wollten Zeugen die Kinder im Juli in Süddeutschland in einem Feriendorf gesehen haben - diese Spur erwies sich jedoch als falsch.

Quelle: ntv.de, dpa

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