Viele Jugendliche betrunken Wiesn-Ärzte sind im Dauereinsatz
28.09.2014, 13:53 Uhr
Das Deutsche Rote Kreuz hat auf der Wiesn alle Hände voll zu tun.
(Foto: dpa)
Das Münchener Oktoberfest bereitet nicht nur viel Freude, sondern sorgt auch für zahlreiche Wunden. Ärzte und Sanitäter behandeln im Minutentakt verletzte Wiesn-Besucher. Viele Patienten haben allerdings einfach zu tief in das Maßglas geschaut.
Die Ärzte und Sanitäter des Münchner Roten Kreuzes haben in der ersten Wiesn-Woche alle Hände voll zu tun gehabt. Insgesamt 3737 Patienten seien beim diesjährigen Oktoberfest bisher versorgt worden, wie der BRK-Kreisverband zur Halbzeit mitteilte. Das war ein leichter Rückgang um gut 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Besondere Vorkommnisse habe es nicht gegeben. Bei den Wiesn-Besuchern und -Mitarbeitern, die von einem Arzt behandelt wurden, reichte das Spektrum von internistischen, chirurgischen und neurologischen Notfällen bis hin zu Verletzungen und Erkrankungen an Hals, Nase, Ohren und Augen.
350 überwiegend junge Patienten hatten zu viel Alkohol getrunken und mussten deshalb zum Arzt. Vier von ihnen waren jünger als 16 Jahre, im Vorjahr waren es zur Wiesn-Halbzeit noch 19 Jugendliche unter 16 Jahren.
Mitschuld bei Unfall
Allerdings kam es in der Umgebung des Oktoberfests innerhalb kürzester Zeit zu drei schweren Unfällen zwischen Taxis und Fußgängern. Die Polizei sucht nun das Gespräch mit den Taxiunternehmen. Ziel sei, die Taxifahrer für die besondere Situation mit vielen Betrunkenen rund um das Oktoberfest zu sensibilisieren, sagte eine Polizeisprecherin. Zugleich wies die Polizei die Fahrer auf eine mögliche Mitschuld hin, wenn ihnen Betrunkene vor das Auto laufen.
Vor fünf Jahren hatte das Münchner Amtsgericht in einem rechtskräftig gewordenen Urteil einer Motorradfahrerin eine 50-prozentige Mitschuld gegeben, nachdem ihr beim Oktoberfest ein Betrunkener ins Motorrad gelaufen war. Obwohl sie sich an die Geschwindigkeitsvorgaben gehalten hatte, kam das Gericht zum Schluss, dass "amtsbekannt" sei, dass in der Nähe des Oktoberfests größere Gruppen Betrunkener unterwegs sind, von denen nicht immer ein Einhalten der Verkehrsregeln erwartet werden könne.
Quelle: ntv.de, lsc/dpa/AFP