Panorama

Verschollenes Flugzeug Wrackteile vor Indonesien

Das mysteriöse Schicksal des spurlos verschwundenen Flugzeugs in Indonesien ist zehn Tage nach dem Absturz zumindest teilweise aufgeklärt: Ein Fischer fand das erste Wrackteil 300 Meter vor dem Strand von Pare-Pare an der Westküste der Insel Sulawesi. Warum die Maschine mit 102 Menschen an Bord ins Meer stürzte, ist allerdings noch immer unklar. Klar ist bislang lediglich, dass die Maschine abstürzte und nicht - wie manche Angehörige entgegen aller Wahrscheinlichkeit noch hofften - im Dschungel von Sulawesi notgelandet ist.

Bei aller Trauer äußerten sich einige Angehörige auch erleichtert. "Ich bin froh über die Nachricht. Die Familien können nun nach Hause gehen", sagte Kusmala Dewi, deren Tochter als Stewardess an Bord war. "Gott sei Dank", sagte Hesti, dessen Bruder mit zwei Kindern und seiner Schwiegermutter in dem Flugzeug saß, der Zeitung "Suara Pembaruan". "Jetzt hoffen wir, dass sie die Leichen finden."

Die Suche nach der Boeing 737 hält seit Tagen das ganze Land in Atem. Auf Sulawesi hatten tausende Soldaten, Polizisten und Freiwillige tagelang den Dschungel durchkämmt. Flugzeuge waren jeden Tag im Einsatz, ebenso die Marine. Es war ein fast hoffnungsloses Unterfangen. Weil die 17.000 Inseln Indonesiens nicht flächendeckend von Radar abgedeckt sind, war völlig unklar, wo die Maschine runtergegangen sein könnte. Entsprechend groß war das Suchgebiet.

Der Durchbruch kam am Mittwochabend durch Zufall. Ein Fischer fand ein zwei Meter großes Metallteil, das sich schnell als Teil des Leitwerks herausstellte. Der Leiter des Krisenstabes präsentierte das verbogene Metallstück im Krisenzentrum in Makassar. Darauf war noch die Kennziffer des Flugzeugs zu erkennen. "Was von dem Fischer gefunden wurde, ist der linke Stabilisator", sagte Einsatzleiter Eddy Suyanto.

Kurze Zeit später tauchten am Strand weitere Fundstücke auf: verbeulte Metallstücke, Überzüge von Rettungswesten und Teile der Sitzbänke. "Gurt beim Sitzen festschnallen ", stand nach Angaben der indonesischen Nachrichtenagentur Antara auf einem Fundstück, "Rettungsweste unter dem Sitz", auf einem anderen.

"Wir appellieren an jeden, der hier etwas findet, sofort zur Polizei zu gehen", sagte Pare-Pares Polizeichef Gnot Haryanto. Der Strand liegt etwa 150 Kilometer südlich des Seegebiets, wo die Marine am Montag ein großes Metallteil ausgemacht hatte. Weil das aber in 1.700 Metern Tiefe liegt, konnte bis Donnerstag niemand sagen, ob es sich dabei um den Rumpf der Maschine handelt. Dass Teile von dort mehr als 100 Kilometer abgetrieben werden, ist angesichts der Strömung durchaus möglich. Bei der Leiche einer etwa 30-jährigen Frau, die in der Nähe an Land gespült wurde, handelte es sich entgegen ersten Vermutungen aber nicht um eine Passagierin.

Die Maschine des Billigfliegers Adam Air war am 1. Januar spurlos von den Radarschirmen verschwunden. Der Pilot von Flug KI-574 hatte auf dem zweistündigen Inlandsflug von Surabaya auf Java nach Manando auf Sulawesi wegen schlechten Wetters zwei Mal den Kurs geändert, jedoch nie ein Notsignal ausgesendet.

Quelle: ntv.de

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