Chemieunfall an Dresdner Uni Wurde mit Arsen hantiert?
19.01.2012, 20:51 Uhr
Die Feuerwehr musste gut 100 Menschen ins Krankenhaus bringen.
(Foto: dpa)
Großalarm in Dresden: Bei Experimenten an der Uni tritt womöglich eine hochgiftige Chemikalie aus. Die Feuerwehr bietet fast alles auf, was sie hat. Rund hundert Personen müssen ins Krankenhaus. Was passiert ist und was die Studenten eingeatmet haben ist noch nicht gesichert. Stunden später kann das Gebäude wieder freigegeben werden.
Ein Chemie-Unfall an der Technischen Universität Dresden hat einen Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungskräften ausgelöst. Gut 100 Menschen – zum größten Teil Studenten – wurden in Krankenhäuser gebracht. Ernsthaft Verletzte gab es jedoch nicht. "Es befindet sich niemand in einem kritischen Zustand", sagte ein Feuerwehrsprecher. Nur drei Betroffene hätten anfangs so starke Vergiftungserscheinungen gezeigt, dass sie sofort in eine Klinik gebracht werden mussten. Auch ihnen ging es im Laufe des Abends schon wieder besser. Alle anderen Beteiligten seien zunächst untersucht und dann später mit Bussen lediglich zur Beobachtung in Krankenhäuser gebracht worden.
Am späten Abend konnte die Feuerwehr bereits wieder Entwarnung geben. Alle Messungen seien negativ gewesen, sagte ein Sprecher. Es gebe zudem auch keine Anzeichen dafür, dass tatsächlich bei Experimenten ein giftiges Gas ausgetreten ist.
Eine Sprecherin der Hochschule sagte, die Studenten seien mit Grundlagen-Experimenten beschäftigt gewesen, als der Alarm ausgelöst wurde. Bei welchem Experiment etwas passiert sei und um welche Chemikalien es gehe, müsse noch untersucht werden. Spekulationen um Augenzeugenberichte, wonach es sich um eine hochgiftige Arsen-Wasserstoff-Verbindung gehandelt haben soll, wollte sie nicht kommentieren.
Eine Art Knoblauchgeruch?
Den Angaben zufolge hatte eine Studentin während der Experimente plötzlich über Übelkeit geklagt. Mehrere Beteiligte hätten außerdem wohl eine Art Knoblauchgeruch wahrgenommen, hieß es. Daraufhin sei das gesamte Gebäude wie vorgeschrieben geräumt und die Feuerwehr gerufen worden. Die schickte nahezu alle verfügbaren Retter und Fahrzeuge zur Uni und sperrte den Unglücksort weiträumig ab. Einsatzkräfte in Schutzanzügen kümmerten sich um die Studenten und sicherten das Gebäude. Messtrupps durchsuchten die Räume nach der Ursache für den Zwischenfall.
Etwa 70 Studenten und Betreuer seien an den Experimenten beteiligt gewesen, sagte die TU-Sprecherin. Die übrigen 30 Betroffenen hätten sich aus anderen Gründen in dem Gebäude aufgehalten.
Quelle: ntv.de, dpa