Mexikanisches Drogenkartell buddelt sich in die USA Zollbehörden finden Super-Tunnel
01.11.2013, 10:46 Uhr
Der Tunnel wurde von Profis geplant und gebaut, davon gehen die Ermittler zumindest aus.
(Foto: AP)
500 Meter lang, 20 Meter unter der Erde: US-Behörden entdecken einen Tunnel an der Grenze zwischen den USA und Mexiko. Dort sollten offenbar Drogen geschmuggelt werden - mexikanische Kartelle lassen sich einiges einfallen, um ihre Ware ins Nachbarland zu bringen.
An der Grenze zwischen Mexiko und den USA haben Ermittler einen "Super-Tunnel" zum Drogenschmuggel entdeckt. Wie die US-Zollbehörden mitteilten, wurde die mehr als 500 Meter lange Röhre zwischen San Diego und Tijuana gegraben und war mit Elektrizität, Bahngleisen sowie einer Belüftung ausgestattet. Drei Verdächtige wurden festgenommen. Die Behörden beschlagnahmten 8 Tonnen Marihuana sowie fast 150 Kilogramm Kokain - Drogen im Wert von rund 12 Millionen Dollar.
Der Tunnel war den Angaben zufolge noch nicht in Gebrauch genommen worden. Er wurde am Mittwochabend geschlossen. "Diese Kartelle sind dumm, wenn sie meinen, sie könnten sich unter dem Radar hinweg durchgraben", sagte die Generalstaatsanwältin des US-Distrikts Southern California, Laura Duffy, bei einer Pressekonferenz vor einem Lagerhaus in San Diego, wo das Ende des Tunnels entdeckt worden war.
An die Drogenbanden gewandt versicherte Duffy: "Wenn Ihr weiter solche Tunnel baut und versucht, sie zu nutzen, sind wir entschlossen, das zu einer riesigen Verschwendung Eures schmutzigen Geldes zu machen." Sowohl die US-Behörden als auch die mexikanischen Sicherheitskräfte befinden sich in einem Dauer-Kampf gegen die Drogenkartelle. Seit 2006 wurden in Mexiko mehr als 77.000 Menschen im Zusammenhang mit der Drogenkriminalität getötet.
Tunnel ist Profi-Arbeit
Auch die Zollbehörde äußerte sich zufrieden: "Wieder einmal ist es uns gelungen, einen Schmuggler-Tunnel auszuschalten, bevor er vollständig in Betrieb genommen werden konnte." Die Aktion sei ein Rückschlag für mexikanische Kartelle, die viel Geld und Zeit investierten, solche Tunnels zu bauen.
Wegen der aufwendigen Ausstattung des Tunnels vermuten Ermittler, dass er von Architekten und Ingenieuren gebaut worden sein muss. Auf mexikanischer Seite liegt der Ausgang in einem Gebäude, das 80 Meter von der Grenze entfernt ist. Laut Behörden führt eine Leiter 20 Meter in die Tiefe zum Tunneleingang.
Der Tunnel hat einen Querschnitt von 1,20 Meter Höhe und 90 Zentimetern Breite. Er wäre damit auch geeignet gewesen, um die illegale Einwanderung Richtung USA zu fördern. Zwei der Verdächtigen wurden in Zusammenhang mit dem Kokain-Fund festgenommen. Der Dritte, ein Mexikaner, wurde wegen des beschlagnahmten Marihuanas gefasst. Allen dreien droht als Höchststrafe lebenslanger Freiheitsentzug, wie Beamte sagten.
Quelle: ntv.de, fma/AFP