"Die Zerstörung ist enorm" Zwei Tote in Colorado
30.06.2012, 02:36 Uhr
Hier stand einmal ein Haus ...
(Foto: AP)
Während die Waldbrände im US-Staat Colorado weiter toben, gibt es traurige Gewissheit: Zwei Menschen sind in der Flammenhölle ums Leben gekommen. US-Präsident Obama spendet unterdessen den Betroffenen vor Ort Trost. Amerika stünde im Angesicht derartiger Katastrophen zusammen.
Bei den Waldbränden im US-Bundesstaat Colorado hat es mindestens zwei Todesopfer gegeben. In einem Haus, in dem bereits am Donnerstag ein erster Toter entdeckt worden war, sei eine weitere Leiche gefunden worden, teilte Polizeichef Peter Carey mit. Vermutlich handelt es sich um die Ehefrau des ersten Opfers.
Nahe Colorado Springs zerstörten die Flammen nach Angaben von Bürgermeister Steve Bach mindestens 346 Häuser. Das Waldo-Canyon-Feuer - benannt nach dem Nationalpark, in dem es am Samstag aus noch unbekannter Ursache ausgebrochen war - war am Dienstagabend in Wohngebiete von Colorado Springs vorgedrungen. Mehr als 20.000 Häuser waren weiter bedroht.
US-Präsident Barack Obama besuchte die Region. "Die Zerstörung ist enorm", sagte er in einem evakuierten Wohngebiet in Colorado Springs. "Wenn Naturkatastrophen dieser Art zuschlagen, steht Amerika zusammen", fügte er hinzu. "Wir können nur hoffen, dass wir daraus lernen, uns in Zukunft auf solche Feuer vorzubereiten."
Kurz vor seinem Besuch hatte Obama die Region zum Katastrophengebiet erklärt. Damit solle garantiert werden, dass die Behörden und Hilfsorganisationen Bundesmittel bekommen, teilte das Weiße Haus mit.
Hoffen auf den Wetterumschwung
Es handelt sich um das bisher schwerste Feuer in der Geschichte des Staates Colorado. Insgesamt brannten fast 350 Häuser nieder. Viele Menschen konnten nur ihr nacktes Leben retten. "Wir schafften es rauszukommen", sagte ein Familienvater der "Denver Post". "Wir haben uns gerettet, unsere Tochter und unsere Katze. Was zählt sonst?"
Der Großbrand wütet auf einer Fläche von knapp 70 Quadratkilometern und konnte erst zu rund 15 Prozent eingedämmt werden. Im Kampf gegen das Flammeninferno kam den rund 1200 Feuerwehrleuten nun aber das Wetter zur Hilfe: Die Hitze und der Wind ließen etwas nach, und es regnete sogar ein wenig. "Wir haben große Fortschritte gemacht", sagte eine Sprecherin der Forstbehörde. Dennoch könne man noch keine Entwarnung geben: Es werde wohl bis Mitte Juli dauern, alle Brände zu löschen.
Quelle: ntv.de, dpa