Boot kentert Zwölf Flüchtlinge sterben bei Überfahrt im Ärmelkanal
03.09.2024, 15:53 Uhr Artikel anhören
Vor dem französischen Küstenort Le Portel läuft nach dem Kentern eines Migrantenbootes eine Rettungsaktion.
(Foto: IMAGO/MAXPPP)
Die Durchquerung des Ärmelkanals ist gefährlich. Trotzdem wagen immer wieder Flüchtlinge die Überfahrt. Für mindestens zwölf Menschen endet der Versuch, von Frankreich nach Großbritannien zu gelangen, jetzt tödlich.
Beim Kentern eines Flüchtlingsboots im Ärmelkanal sind mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Zwei Personen werden vermisst und weitere wurden verletzt, wie Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin mitteilte. Die maritime Präfektur bestätigte, vor dem nordfranzösischen Küstenort bei Boulogne-sur-Mer laufe eine große Rettungsaktion.
Über 50 Menschen seien aus dem Wasser gerettet worden, einige davon würden von Notärzten versorgt. Bei der Rettungsaktion seien Schiffe und Hubschrauber im Einsatz. Einem Sprecher der französischen Küstenwache zufolge befinden sich zehn Menschen in kritischem Zustand. Alle Migranten auf dem gekenterten Boot, das in Richtung Großbritannien unterwegs war, seien ins Meer gestürzt.
France 3 zufolge sollen sich auf dem verunglückten Boot mehr als 100 Migranten befunden haben. Die zuständige Präfektur spricht von mehr als 60 Menschen. Reporter des Senders beobachteten Einsatzkräfte mit Leichensäcken am Ufer. Innenminister Darmanin wird Medienberichten zufolge am Unglücksort erwartet.
Macron und Starmer wollen stärker gegen Schmuggel vorgehen
Vergangene Woche haben der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer erklärt, gemeinsam stärker gegen Menschenschmuggel vorgehen zu wollen. Allein in den vergangenen sieben Tagen sind offiziellen Angaben zufolge mehr als 2000 Menschen in kleinen Booten nach Großbritannien gekommen.
Der Ärmelkanal zählt zu den am meisten befahrenen Schifffahrtsstraßen der Welt. Starke Strömungen machen die Überfahrt mit kleinen Booten gefährlich. Immer wieder kommen Migranten dabei ums Leben.
Quelle: ntv.de, lar/dpa/rts