Todeskandidat quält sich Oklahoma verpfuscht Hinrichtung
30.04.2014, 05:31 Uhr
Seit 14 Jahren sitzt Clayton Lockett in Oklahoma in der Todeszelle. Nun soll er hingerichtet werden. Da es aber an tödlichen Giftspritzen mangelt, bedient sich das US-Gefängnis einer unerprobten Giftmischung. Das Ergebnis tritt anders als wartet ein.

Clayton Lockett (l.) starb durch Herzinfarkt, Charles Warners (r.) Hinrichtung wurde kurzfristig um zwei Wochen verschoben.
(Foto: AP)
In den USA ist ein Mann nach dem Abbruch seiner Hinrichtung an einem Herzinfarkt gestorben. Die Exekution von Clayton Lockett sei nach wenigen Minuten gestoppt worden, weil es Probleme mit der Giftinjektion gegeben habe, teilte die Gefängnisverwaltung des US-Bundesstaates Oklahoma mit. Um 19.06 Uhr (Ortszeit), 43 Minuten nach dem Beginn der Hinrichtung, habe Lockett dann einen Herzinfarkt erlitten.
Dem Todeskandidaten wurde eine nicht erprobte Giftmischung verabreicht. Beim Spritzen einer der drei verschiedenen Medikamente platzte eine Vene, berichtete der Fernsehsender KFOR-TV. Der Mann blieb bei Bewusstsein, wälzte sich minutenlang auf der Bahre, rang um Luft und starb schließlich 43 Minuten nach der ersten Spritze an einem Herzinfarkt.
Die Hinrichtung eines weiteren Todeskandidaten, Charles Warner, die für 20.00 Uhr (Ortszeit) angesetzt war, wurde nach dem Vorfall um zwei Wochen verschoben. Der US-Bundesstaat hatte erstmals seit 80 Jahren zwei Hinrichtungen an einem Tag angesetzt.
Lockett war im Jahr 2000 wegen der Vergewaltigung und Ermordung einer jungen Frau verurteilt worden, die er entführt und lebendig begraben hatte. Warner wurde wegen der Vergewaltigung eines elf Monate alten Mädchens im Jahr 1997 schuldig gesprochen.
Die US-Strafvollzugsbehörden haben bei den Mitteln für die tödlichen Giftspritzen seit längerem Nachschubprobleme, da sich die europäischen Hersteller der Mittel weigern, diese weiter für Hinrichtungen zur Verfügung zu stellen. Mehrere US-Bundesstaaten haben daher neue und nicht erprobte Giftmischungen von nicht bundesweit zertifizierten Herstellern eingesetzt, was auf scharfe Kritik stößt.
Quelle: ntv.de, fma/ppo/AFP/dpa