Tausende ignorieren Warnungen Merapi-Opfer kehren heim
15.11.2010, 14:10 UhrDie Gefahr ist noch nicht gebannt. Vulkanologen warnen noch immer, dass weitere Eruptionen das Gebiet um den Merapi erschüttern könnten. Dennoch machen sich tausende Menschen auf den Heimweg in ihre Dörfer - viele Muslime wollen das "Opferfest" zu Hause verbringen.

Armee und Hilfskräfte suchen weiter nach Opfern. Noch konnten sie nicht in alle Gebiete vordringen.
(Foto: REUTERS)
Gut eine Woche nach seinem letzten starken Ausbruch ist der Vulkan Merapi in Indonesien etwas zur Ruhe gekommen. Daraufhin brachen tausende Menschen aus den Notunterkünften auf, um in ihre Dörfer zurückzukehren. Sie ignorierten die Warnungen der Vulkanologen, nach deren Angaben die Gefahr weiterer Eruptionen noch längst nicht gebannt ist.
Die Vulkanologen hatten die Gefahrenzone, in denen sich niemand aufhalten darf, an einigen Hängen reduziert, in den Bezirken von Boyolali und Klaten von 20 auf 10 Kilometer. Die am schwersten betroffenen Gegenden blieben aber gesperrt. Insgesamt wurden bislang 259 Tote geborgen. Armee und Helfer waren noch nicht in alle Dörfer vorgedrungen, die Totenzahl könnte also noch steigen.
Appelle verhallen ungehört
Der Chef der Katastrophenbehörde appellierte an die Rückkehrer, wenigstens die besonders gefährdeten Menschen - Alte und Kinder - in den Notunterkünften zurückzulassen. Doch verhallte sein Ruf ungehört. Die Familien wollen das islamische Opferfest diese Woche zu Hause feiern und dazu nicht mit tausenden anderen in Turnhallen und Schulen sitzen. Nur die Menschen aus der unmittelbaren Kraternähe blieben zurück. Zeitweise waren mehr als 200.000 Menschen in Notunterkünften untergebracht.
Sie packten ihr Hab und Gut, das sie teils hastig aus ihren Häusern mitgenommen hatten, auf Mopeds und Kleinlaster und fuhren nach Hause. Viele Dörfer liegen unter einer dicken Ascheschicht. Die Asche war so heiß, dass zahlreiche Häuser abgebrannt sind.
Quelle: ntv.de, dpa