Große Doppel-Retrospektive Rauch-Schau startet auch in München
19.04.2010, 14:00 Uhr
Die Pinakothek der Moderne präsentiert rund 60 zum Teil bisher nicht gezeigte Bilder des Malers.
(Foto: dpa)
Schon Wochen vorher war der Rummel immens, jetzt ist es soweit: Die große Neo-Rauch-Retrospektive "Begleiter" startete am Montag auch in München. "Es ist ein Ausstellungsereignis", sagte der Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Klaus Schrenk, in der Pinakothek der Moderne. Rauch selbst, der am Sonntag seinen 50. Geburtstag feierte, sprach von einer "über alle Maßen hinausgehenden" Aufmerksamkeit. Die bis zum 15. August 2010 dauernde Ausstellung in München ist Teil einer Doppelschau. Der andere Teil war bereits am Sonntag in Rauchs Heimatstadt Leipzig eröffnet worden.
"Ich bitte um exakt dieselben Fragen wie in Leipzig, weil ich die Antworten nämlich auswendig gelernt habe", scherzte der als pressescheu geltende Rauch, der in den vergangenen Tagen nach eigenem Bekunden einen wahren Pressemarathon hinter sich brachte. "Ich weiß gar nicht, wie ich durch die nächsten Tage kommen soll, ohne dieses wunderbare Geräusch der Kameras. Vielleicht gibt es das ja auf CD."
Die Münchner Ausstellung zeigt - wie die in Leipzig - 60 zum Teil großformatige Werke des Künstlers, der als Meister des Surrealen gilt. Die meisten Bilder stammen aus privaten Sammlungen und waren der Öffentlichkeit bislang nicht zugänglich, einige stammen frisch aus Rauchs Leipziger Atelier. Der Kurator der Münchner Ausstellung, Bernhart Schwenk, bezeichnete die Arbeiten Rauchs als "komplexes, vielfältiges Werk". "Das Werk ist vielfältiger und lässt sich auch vielfältiger rezipieren als das bis jetzt geschehen ist", betonte er.
Rauch selbst sieht in seinem Werk eine "Spielzeugwelt". "Natürlich spiele ich. Das ist eine Entwicklungsverzögerung, die mich inzwischen ernährt", sagte der Maler, dessen Bilder für sechsstellige Beträge verkauft werden. Nach dem Wirbel um die Ausstellungseröffnungen und seine ungekannt öffentlichkeitswirksamen Auftritte will er sich nun erst einmal wieder zurückziehen. "Ich will die Tür nicht zu weit öffnen", betonte er. "Einmal die Tür aufmachen, aber nur die zur Ausstellung, nicht die zum Atelier und schon gar nicht die zum eigenen Haus - und dann auch wieder schließen."
Quelle: ntv.de, dpa