Politik

Mindestlohn-Studie 1,9 Mio Jobs in Gefahr?

Die Einführung bundesweiter Mindestlöhne würde nach Berechnungen des Münchner Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung rund 1,9 Millionen Arbeitsplätze kosten. "Mindestlöhne sind ein wirtschaftspolitisches Spiel mit dem Feuer", sagte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn.

Nach Angaben des Instituts hätte eine Übertragung des Mindestlohnes auf alle Branchen zur Folge, dass in Ostdeutschland voraussichtlich 23,3 Prozent und im Westen 25,1 Prozent aller Beschäftigten in Niedriglohngruppen ihren Job verlieren.

Der Bundestag will am Freitag über die Einführung eines Mindestlohnes in der Postbranche entscheiden.

Beck und Seehofer fordern gerechtere Verteilung

Führende Politiker von Union und SPD haben unterdessen mehr Gerechtigkeit in Deutschland angemahnt. SPD-Chef Kurt Beck erklärte, wenn heute in Umfragen eine große Mehrheit soziale Marktwirtschaft nicht mehr als gerecht empfinde, sei etwas nicht in Ordnung.

Der CSU-Sozialpolitiker und Bundesverbraucherminister Horst Seehofer sagte: "Politik muss darauf hinwirken, dass es in Deutschland eine gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung gibt." Es gebe einigen Nachholbedarf.

Als Beispiele nannte Seehofer Kinderarmut, Vermögensbildung bei Arbeitnehmern und das Nettoeinkommen. Das seien die wirklich wichtigen Dinge, nicht manche der aktuellen Aufregungen um Managergehälter. "Wir sollten dafür sorgen, dass die kleinen Leute wieder ein vernünftiges Auskommen haben", sagte Seehofer.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen