Politik

Gefechte an Grenze zu Pakistan 14 iranische Grenzschützer erschossen

Nicht nur Erdgas überquert die iranisch-pakistanische Grenze. Hier verlaufen auch wichtige Routen im Drogenschmuggel.

Nicht nur Erdgas überquert die iranisch-pakistanische Grenze. Hier verlaufen auch wichtige Routen im Drogenschmuggel.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Entlang der Grenze zwischen Iran und Pakistan verlaufen wichtige Drogenschmuggelrouten nach Europa. Immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen mit Kartellen. Auf einen neuen Angriff reagiert Teheran mit Hinrichtungen.

An der Grenze zwischen dem Iran und Pakistan sind in der Nacht 14 iranische Grenzschützer getötet worden. Fünf weitere Grenzschutzbeamte seien nahe der südostiranischen Stadt Sarawan von Angreifern verletzt worden, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Irna. Die Nachrichtenagentur Fars sprach von 17 getöteten Grenzschützern, vier weitere sollen entführt worden sein. Demnach soll es sich bei den Angreifern um Mitglieder der Dscheisch-Al-Adl-Gruppe handeln.

Es habe an der Grenze Gefechte mit dem Iran feindlich gesinnten "Kriminellen oder Rebellen" gegeben, berichtete Irna. Wenig später berichtete die Agentur Fars unter Berufung auf die regionale Generalstaatsanwaltschaft, 16 "Rebellen mit Verbindungen zu regimefeindlichen Gruppen" seien "als Antwort" in einem Gefängnis gehenkt worden.

Sarawan liegt in der iranischen Grenzprovinz Sistan-Belutschistan. In der Bergregion sind unter anderem Drogenhändler und sunnitische Rebellen aktiv. Die Gegend ist die Hauptroute für Drogenschmuggel von pakistanischen und afghanischen Kartellen in den Iran. Die Drogen werden dann via Iran nach Europa und in die arabischen Golfstaaten gebracht.

Immer wieder gibt es in der Region Gewalttaten. Tausende iranische Soldaten sind in den letzten Jahren im Kampf gegen diese bewaffneten Gruppen bereits ums Leben gekommen. Mehr als 90 Prozent der Iraner sind Schiiten. Die sunnitischen Minderheiten leben hauptsächlich in den Grenzregionen, fühlen sich benachteiligt und fordern mehr Autonomierechte.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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