Politik

Neues Motassadeq-Urteil 15 Jahre Haft

Das Hamburger Oberlandesgericht (OLG) hat den Terrorhelfer Mounir el Motassadeq zu 15 Jahren Haft verurteilt. Die Richter folgten damit am Montag einer Entscheidung des Bundesgerichtshofes (BGH). Motassadeq nahm die Urteilsverkündung ohne sichtbare Regung auf. Die Richter schöpften das Strafmaß voll aus und entsprachen dem Plädoyer der Staatsanwaltschaft. Die Verteidiger des Marokkaners hatten in ihrem Schlusswort auf die Benennung eines Strafmaßes verzichtet und das Gericht um ein maßvolles Urteil gebeten. Motassadeq selbst hatte zum Auftakt der Verhandlung am Freitag beteuert, von den Plänen für die Anschläge vom 11. September 2001 nichts gewusst zu haben.

Der BGH hatte den Marokkaner im November als Helfer der Todespiloten rechtskräftig der Beihilfe zum Mord in 246 Fällen sowie der Mitgliedschaft in einer Terrorvereinigung für schuldig befunden und einen früheren Richterspruch des OLG verschärft. Das Hanseatische OLG musste nach dem BGH-Urteil in der dritten Auflage des Prozesses gegen Motassadeq nur noch das Strafmaß festlegen.

Das Hamburger Gericht hatte den Marokkaner August 2005 lediglich zu sieben Jahren Haft verurteilt, weil es nur die Mitgliedschaft in einer Terrorvereinigung als erwiesen ansah. Der BGH hatte bereits das Urteil aus dem ersten Prozess gegen den Marokkaner kassiert, als dieser vom OLG Anfang 2003 zur Höchststrafe von 15 Jahren Haft verurteilt worden war.

Die Entscheidung über das Strafmaß für den 32-jährigen Motassadeq fiel bereits am zweiten Verhandlungstag. Das Gericht hatte ursprünglich fünf Prozesstage terminiert. Der Vorsitzende Richter machte aber bereits zum Auftakt am vergangenen Freitag deutlich, keine neuen Beweise mehr in der Sache zu sehen, und stellte ein schnelles Urteil in Aussicht.

Motassadeq war weltweit der erste Angeklagte, der im Zusammenhang mit den Anschlägen verurteilt wurde. Die Attentäter steuerten gekaperte Passagierflugzeuge in beide Türme des World Trade Centers in New York und in das US-Verteidigungsministerium in Washington. Ein viertes entführtes Flugzeug brachten die Passagiere über unbewohntem Gebiet zum Absturz.

Quelle: ntv.de

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